Schockierende Kontrolle: "Tickende Zeitbombe" auf Rädern lässt Polizei staunen

OFFENBACH - Ein Hinweis aus dem Verkehr hat am Freitagvormittag in Offenbach offenbar Schlimmeres verhindert. Laut Meldung der Polizei fiel einem Verkehrsteilnehmer ein Anhänger auf, dessen Zustand weit von jeder Verkehrstauglichkeit entfernt war.

Eine Streife der Polizeistation Heusenstamm stellte den Kleintransporter mit Anhänger wenig später und führte gemeinsam mit der Verkehrsinspektion eine Kontrolle durch – mit erschreckendem Ergebnis.

Gab die Spedition den Auftrag zur verbotenen Weiterfahrt?

Am Steuer saß ein 27-jähriger Fahrer, der Stahlteile transportierte. Der dreiachsige Anhänger erwies sich als regelrechtes Sicherheitsrisiko: Eine Achse war komplett ohne Reifen unterwegs, sichtbar waren nur noch die Radaufnahmen. Auf einer weiteren Achse rollte das rechte Rad direkt auf der Felge, vom Reifen war fast nichts mehr vorhanden. 

Auch die mittlere Achse zeigte massive Abnutzung; ein vorhandenes Profil war kaum noch zu erkennen. Besonders brisant: Bereits am Vortag hatte die Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld dem Fahrer wegen gravierender Mängel die Weiterfahrt untersagt. Dennoch setzte er den Transport fort – nach eigener Aussage auf Anweisung seiner Spedition.

Über 15.000 Euro hohes Bußgeld nach schweren Verstößen

Die Konsequenzen folgten auf dem Fuß. Gegen die Spedition ordneten die Beamten eine Sicherheitsleistung von 300 Euro an, gegen den Fahrer 110 Euro. Beim Auslesen des digitalen Kontrollgeräts kamen zusätzlich deutliche Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht ans Licht. Für das Unternehmen ergab sich ein möglicher Bußgeldrahmen von 11.250 Euro, von dem 2500 Euro als Sicherheitsleistung einbehalten wurden. Der Fahrer muss mit bis zu 3750 Euro rechnen; hier kassierte die Polizei 1000 Euro als Sicherheit ein.

Der Anhänger wurde schließlich mit einer Parkkralle stillgelegt. Eine Weiterfahrt wäre nicht nur unzulässig, sondern angesichts des Zustands des Gespanns akut gefährlich gewesen. (red)