Fälle von fieser Betrugsmasche häufen sich
Dienstag, 25.11.2025
von Redaktion Kinzig News
HESSEN - Die Fälle häufen sich.
Eine Betrugsmasche, von der in der jüngeren Vergangenheit schon zahlreiche Menschen betroffen waren und mitunter auch finanziell geschädigt wurden, scheint sich immer mehr zu verbreiten. Jetzt wurde wieder eine Frau Opfer der dreisten Betrüger.
Der Ablauf der Betrugsmasche ist dabei immer gleich: Die Täter geben sich als Bankmitarbeiter aus und gaukeln ihren Opfern verschiedene Lügengeschichten vor, um an ihr Geld zu kommen. Die vorgeschobenen Gründe sind vielfältig, etwa:
- man hätte eine oder mehrere verdächtige Kontobewegungen erkannt.
- es hätte eine falsche Abbuchung gegeben.
- man müsse einen unseriösen Bankmitarbeiter überführen, da er Falschgeld aushändige oder etwa Geld veruntreue, weswegen man die Hilfe der Kundin bzw. des Kunden benötige.
- das eigene Konto wurde gehackt.
- man müsse eine Push-TAN freigeben, um einen angeblich unbefugten Bankeinzug zu stoppen.
- Sicherheitsrisiken oder Softwareprobleme bei der Bank, weswegen man sein Geld auf ein "Sicherheitskonto" überweisen müsse, um es zu sichern. Diese Konten gehören jedoch den Betrügern selbst.
Kombiniert werden diese Storys oftmals mit der Aussage, dass man schnellstmöglich handeln müsse, indem man seine Bankkarte ("EC-Karte") persönlich abgibt - es komme ein "Sicherheitsmitarbeiter" vorbei, um die Karte abzuholen. Gleichzeitig wird im Telefonat nach der PIN gefragt. Sobald die Täter die Karte haben, heben sie sofort Geld ab.
Frau aus Schöneck um 1.000 Euro betrogen
So erging es am Montag auch einer Frau aus Schöneck. Sie erhielt am Nachmittag auf ihrer Festnetznummer einen Anruf eines vermeintlichen Sparkassen-Mitarbeiters. Im Rahmen des Telefonats teilte der Betrüger der Dame mit, dass es auf ihrem Bankkonto zu einer verdächtigen Transaktion gekommen sei.
Der Anrufer wollte ihr "helfen" und die Transaktion blockieren. Dazu wurde sie aufgefordert, ihre Kartendaten sowie die EC-Karte einem weiteren Mitarbeiter auszuhändigen, der sich auf dem Weg zu ihrer Wohnanschrift machen würde. Kurz darauf erschien ein Mann bei ihr zu Hause und nahm die Karte samt PIN entgegen. Im Anschluss fehlten 1.000 Euro vom Konto der Frau.
Die Kriminalpolizei rät daher, folgende Tipps zu beachten:
- Die Grundregel: Keine echte Bank fordert Kundinnen oder Kunden jemals am Telefon auf, PINs, TANs, Kartennummern herauszugeben. Ebenso holt niemand im Auftrag einer Bank Karten oder Bargeld zu Hause ab.
- Betrüger erzeugen künstliche Hektik ("sofort handeln!", "sonst droht Schaden!"). Legen Sie sofort auf, sobald Sie jemand unter Zeitdruck setzt.
- Rufen Sie nie über die zurückliegende Nummer zurück - diese ist womöglich manipuliert (gespooft). Nutzen Sie selbst recherchierte Telefonnummern (z. B. Kontoauszüge, Website, Bankkarte), aber nicht die Nummer aus dem Anruf. Lassen Sie sich bei der echten Bank bestätigen, ob wirklich ein Problem vorliegt.
- Keine Push-TANs oder Freigaben ohne eigene Aktion! Wenn eine TAN erscheint: Prüfen Sie immer: Habe ich gerade etwas ausgelöst? Wenn nein: sofort abbrechen, Bank informieren, Karte sperren (Rufnummer: 116 116), ggf. Online-Banking-Passwörter ändern.
- Bei Aufforderungen zu Überweisungen auf angeblich sichere Konten können Sie von Betrug ausgehen.
- Angehörige sensibilisieren: Gerade ältere Menschen sind häufig betroffen. Sprechen Sie mit Eltern/Großeltern über diese Masche. Sie können etwa eine "Familienregel" vereinbaren: Bei Bankproblem-Anrufen stets zuerst mit einem Angehörigen sprechen.
- Verdächtige Anrufe melden: Bei Ihrer Bank und bei der Polizei (Notruf: 110). (red)