Helfer Hartmut Darmstadt erlebt Lichtfest und Tragödie auf seiner Nepal-Projektreise

SCHLÜCHTERN / NEPAL - Mit zwei Bildvorträgen in Schlüchtern und einem Benefizkonzert in Bad Soden-Salmünster hat der Hartmut Darmstadt rund 5.000 Euro Spenden vor seiner 14. Projektreise nach Nepal sammeln können. Am 29. September startete er zunächst für drei Wochen nach Sri Lanke, wo seine Hilfsarbeit vor mehr als zwanzig Jahren nach dem Tsunami begonnen hatte. Am 20. Oktober erreichte er schließlich sein Ziel: Nepal. 

Bereits am Tag nach seiner Ankunft machte er sich auf den Weg nach Syadul im Distrikt Dhading, wo er ein neues Kinderheim unterstützt. Dort besichtigte er ein gerade fertiggestelltes Badezimmer mit Solar-Warmwasseranlage im Wert von rund 2200 Euro. Seit anderthalb Jahren leben vier Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren in dem Haus – zum ersten Mal mit der Möglichkeit, regelmäßig eine Schule zu besuchen.

Kleidung, Bücher, Hoffnung: Unterstützung für junge Schicksale

Gemeinsam mit den Kindern feierte Darmstadt das Tihar-Lichterfest und nahm sie anschließend mit zu einem Ausflug in den Chitwan-Nationalpark. Von Chitwan aus unterstützte Darmstadt auch das „Rise-Up-Children-Home“ in Bharatpur und drei Waisenkinder, die zuletzt ein eigenes Haus erhalten hatten. Für Kleidung und Unterrichtsmaterial investierte er rund 450 Euro. 

Am 30. Oktober fuhr zu einer abgelegenen Schule in den Chepang-Bergen. Dort veranstaltete ein 20-köpfiges Ärzteteam des „College of Medical Sciences Bharatpur“ ein großes medizinisches Camp im Wert von 2200 Euro. Etwa 200 Menschen, viele nach stundenlangen Fußmärschen, ließen sich untersuchen und erhielten kostenlos Medikamente. Zusätzlich wurden die Schulkinder mit Heften, Stiften und Sportmaterial im Wert von 500 Euro ausgestattet.

Ein Neugeborenes kämpft um sein Leben

Von Pokhara am Fuß des Annapurna-Massivs startete Darmstadt mit den Brüdern Rameshwor und Nawaraj ein letztes Projekt: In ihrem Heimatdorf, 120 Kilometer südlich von Kathmandu, versorgten sie eine Grundschule mit Materialien. Alle 150 Schüler erhielten Schulbedarf und Sportartikel, die 40 ärmsten Kinder zusätzlich warme Kleidung, Schuhe und Rucksäcke – insgesamt für etwa 1500 Euro.

Doch der Besuch im Dorf wurde von einer dramatischen Nachricht überschattet. Zeitgleich kam dort das Baby Neeru zur Welt – mit einer schwerwiegenden Herzfehlbildung, der „Transposition der großen Arterien“. Noch am Geburtstag wurde das Neugeborene per Ambulanz ins Herzzentrum von Kathmandu gebracht. Dank eines spontanen Spendenaufrufs kamen die über 2000 Euro für die lebensrettende Operation schnell zusammen. Doch das Kind überlebte den Eingriff nicht und starb zwei Tage später, am 22. November.

Trotz der tragischen Ereignisse bewertet Hartmut Darmstadt die Reise als erfolgreich: Neun verschiedene Hilfsprojekte im Gesamtwert von rund 10.000 Euro konnten umgesetzt werden – und viele Kinder erfuhren erneut Unterstützung, Bildung und Hoffnung.