MAIN-KINZIG-KREIS

Die Bilanz der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises für 2019 ist beachtlich

Susanne Simmler dankt den Pflegekräften für ihren unermüdlichen Einsatz. - Symbolbild: Pixabay.com


Donnerstag, 02.01.2020
von Joana Gibbe/PM

MAIN-KINZIG-KREIS - Die Bilanz für das Jahr 2019 der Alten- und Pflegzentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ) ist für die Erste Kreisbeigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Simmler beachtlich. Über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den 12 Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreis (APZ) rund 950 hilfe- und pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner versorgt.

„Dafür stehen fast 1000 Pflegeplätze und 77 Wohnungen und Appartements für Service und Betreutes Wohnen zur Verfügung“, so Simmler. Die Erste Kreisbeigeordnete dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Alten- und Pflegezentren, schloss in ihren Dank auch ausdrücklich die Pflegekräfte aller Einrichtungen im Main-Kinzig-Kreis mit ein. Sie hätten mit großem Engagement, hoher Kompetenz, viel Herzblut und Flexibilität zum Erhalt und zur Förderung der Lebensqualität von Menschen in einer außergewöhnlich schwierigen Lebenslage beigetragen. Zähle man alle Pflegestunden aller Pflegekräfte in allen Eirichtungen im Kreis zusammen, komme man auf fast 30 Millionen Stunden, in denen über 3500 Menschen versorgt wurden. Die Erste Kreisbeigeordnete: „Eine stolze Zahl.“ 

Simmler dankte auch den zahlreichen Ehrenamtlichen – in den Einrichtungen der APZ sind ca. 120 Ehrenamtliche aktiv –, die einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Betreuung der Bewohner leisten. Simmler: „Die Ehrenamtlichen tragen zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit vielen Ideen, großer Kreativität und hohem Engagement zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in den Einrichtungen bei.“

Mit der umfangreichen täglichen Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen ging in den APZ 2019 aber auch die infrastrukturelle Weiterentwicklung einher. Ein bauliches Großprojekt wurde in Hanau abgeschlossen. „Für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des Wohnstifts in Hanau mit rund 250 Plätzen leistete der Main-Kinzig-Kreis mit 1,5 Millionen Euro im Rahmen des kommunalen Investitionsprogramms (KIP) einen wichtigen finanziellen Beitrag“, so Simmler. Dieser wurde zur Vergrößerung und Umgestaltung der Aufenthaltsräume auf allen Wohnbereichen und zur optischen Verschönerung aller Bereiche durch neue Tapetenformen sowie neue Lichtkörper verwendet. Vor allem wurden neue Balkone errichtet, die 2019 im Innenhof im Bereich der Brucknerstraße über alle sechs Etagen angebaut wurden. Auch eine energetische Sanierung der Außenfassade wurde vorgenommen. Und die ehemaligen Räume der Zentralverwaltung im Untergeschoss des Wohnstiftes wurden für eine Tagespflege ausgebaut, die nunmehr von einem Partner der Alten- und Pflegezentren betrieben wird und bis zu 34 Plätze beinhaltet.

Der bauliche Fokus richtet sich 2020 im Wohnstift noch auf die bessere Wegeanbindung des Gartens mit dem Blauen Saal und der Terrasse im 1. OG über einen Aufzug. Außerdem soll der Garten ein neues Ambiente erhalten.

Drei weitere Millionen Euro sind im Rahmen der Sanierungsoffensive des Kreises in die Einrichtungen in Gründau, Gelnhausen, Biebergemünd und Sinntal geflossen und haben dort zu umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen geführt, die 2019 abgeschlossen wurden. Die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Altenzentrum Rodenbach wurden 2019 ebenfalls fortgesetzt. Das Haus C (Haus für Service Wohnen) hat unter anderem neue Fenster und eine neue Außenfassade erhalten.

Zwei neue Großprojekte für die Versorgung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen in der stationären Altenpflege in Pfaffenhausen und Waldensberg sind mit der Unterzeichnung der Erbbaurechtsverträge mit den Bürgermeistern von Jossgrund und Wächtersbach gestartet worden. Ähnlich dem Modell der Senioren-Dependancen im Ronneburger Hügelland, sollen in Pfaffenhausen und Waldensberg je 36 Einzelzimmer in drei Hausgemeinschaften errichtet werden. In Pfaffenhausen, wo weitere 30 Tagespflegeplätze und eine Sozialstation angegliedert werden, wurde bereits der erste Spatenstich vorgenommen. „Damit“, so die Erste Kreisbeigeordnete und APZ-Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Simmler, „werden wir unserer Verantwortung gerecht, dort neue Betreuungsplätze zu schaffen, wo dies notwendig ist.“ Anfang 2021 soll das „Haus Spessart“ in Pfaffenhausen seiner Bestimmung übergeben werden.

In dieser neuen Einrichtung wird auch eine neue Unternehmensphilosophie umgesetzt. „Zur Erleichterung der Arbeit des Pflegepersonals und für mehr Sicherheit und Komfort für die Bewohner wollen die Alten- und Pflegezentren Vorreiter bei der Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien sein,“ so Susanne Simmler. Mit Nils Kornherr, dem Referenten für Digitalisierung, sollen neue digitale Projekte initiiert werden. „Erfolgreich und bereits mit einer Auszeichnung versehen war bereits die Aktion, „Auszubildende als Digitalisierungsscouts“ fit zu machen. Und die Anschaffung eines neuen digitalen Pflegebettes entspricht ebenfalls dieser Philosophie. In Pfaffenhausen geht’s in der Gänze um das digitale Pflegeheim“.

Für Susanne Simmler ist die Hospiz- und Palliativversorgung ein Herzensanliegen, dokumentiert in den letzten Jahren in der Eröffnung der Palliativ-Oase im Wohnstift in Hanau, des Hospizes in Gelnhausen in den Räumen des Kreisruheheimes in Eigenregie bzw. durch finanzielle Unterstützung des Kreises, aber auch durch Optimierung der Kooperation mit den ehrenamtlichen Hospizbegleitern der Arbeitsgemeinschaft Hospiz und Intensivierung der Netzwerkarbeit bzw. der Integration in die Netzwerke von Hospiz- und Palliativversorgung und dem Startschuss für den Aufbau einer flächendeckenden Palliativversorgung, wozu auch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Förderverein Palliative Patienten-Hilfe e.V. Hanau und den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ) diente und die Etablierung eines unabhängiges Expertenteam aus drei ausgebildeten und erfahrenen Palliativ-Care-Fachkräften ermöglichte. Damit die palliative Versorgung in den stationären Pflegeeinrichtungen, vor allem auch in den Alten- und Pflegezentren, ausgebaut werden kann, stand der Schwerpunkt 2019 in der Weiterbildung von Pflegefachkräften, wozu der Kreis 150.000 Euro für die Weiterbildung von insgesamt 42 dieser Pflegefachkräfte zur Verfügung gestellt hat. „Dem Ziel sind wir 2019 durch die Qualifizierung von 17 weiteren Pflegefachkräften, davon 13 für die APZ, deutlich näher gekommen sind“, so Simmler. Ein Jahr zuvor waren bereits 15 Pflegefachkräfte weitergebildet worden.

„Große Beachtung findet auch das Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege (AFI), das neben zahlreichen Fort- und Weiterbildungsangeboten vor allem auch in der Ausbildung umfassende Kenntnisse in der Altenpflege vermittelt“, so Geschäftsführer Dieter Bien. Und dies nicht nur für die

Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren des Kreises, sondern auch für andere Pflegeinrichtungen. Im Jahre 2019 haben insgesamt 49 Altenpflegerinnen und Altenpfleger – einige davon in verkürzter Form - sowie 48 Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer die Ausbildung mit einem staatlichen Examen am Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege in Rodenbach abgeschlossen. „Aktuell werden 259 Azubis, davon 118 als Altenpfleger und 141 als Altenpflegehelfer ausgebildet“, so Monika Bernd, die Institutsleiterin für den Geschäftsbereich Ausbildung. In Jahr 2019 begann ein Kurs zum Modellprojekt des Landes „Pflege in Hessen“ in Kooperation mit der Eugen-Kaiser-Schule. Diese speziell konzipierte Altenpflegehilfeausbildung richtet sich an Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund ohne Hauptschulabschluss.

Deutliche Akzente wurden auch auf die Weiterbildung von Praxisanleitern und die Fortbildung von pädagogischen Fachkräften für die hessischen Altenpflegeschulen sowie die Mediatoren gelegt. „Insgesamt haben wir auch 22 Inhouse-Schulungen in Kooperationseinrichtungen durchgeführt“, so Sonja Jahn, Institutsleiterin des Geschäftsbereichs Fort- und Weiterbildung. Dabei sollen umfangreiche Werbemaßnahmen in den Schulen, auf Messen und darüber hinaus die jungen Menschen für die Pflegeberufe interessieren. So spielen auch der Profi-Basketballspieler Till-Joscha Jönke und der Spitzen-Leichtathlet Julian Reus im neuen Werbevideo der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises eine bedeutende Rolle in der Werbung für die Pflegeberufe..

Zur Begrüßung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die APZ-Verantwortlichen 2019 erstmals „die Starter-Tage“ ins Leben gerufen. „An zwei aufeinanderfolgenden Tagen lernen die neuen Mitarbeiter die Unternehmenskultur und Werte kennen und können sich über die Fort- und Weiterbildungsangebote im Unternehmen informieren“, so Geschäftsführer Dieter Bien. Daneben werden auch die Betriebsjubilare geehrt und Auszeichnungen beim betrieblichen Ideenmanagement oder für erfolgreiche Fort- und Weiterbildungen vorgenommen.

Qualität wird laut Geschäftsführer Dieter Bien in den Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren groß geschrieben. Um dem hohen Qualitätsanspruch weiterhin gerecht zu werden, wurden 2019 in den Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren die Voraussetzungen für den neuen Pflege-TÜV geschaffen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfänglich über das neue Prüfsystem, die Qualitätskriterien und die Kontrollinstanzen (MDK) informiert. Bis Ende 2020 muss jede Pflegeeinrichtung nach den neuen Kriterien überprüft worden sein.

Eine Initiative zur Unterstützung von Angestellten, die sich neben ihrer Berufstätigkeit um die Pflege von Angehörigen kümmern, ist die hessische Charta zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Gemeinsam mit 36 weiteren neuen Mitgliedern wurden die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises vom Hessischen Minister für Soziales und Integration, Kai Klose, im Netzwerk der Charta willkommen geheißen. Insgesamt 254 Unternehmen mit weit über 300.000 Beschäftigten sind der Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nunmehr beigetreten.

„Die Alten- und Pflegezentren können optimistisch in die Zukunft blicken“, so die Aufsichtsratsvorsitzende Susanne Simmler und Geschäftsführer Dieter Bien, weil vor allem die Infrastruktur weiter verbessert wird und die Angebote entsprechend den Erfordernissen weiter erhöht werden, wenn nötig auch mit Kooperationspartnern. Im Fokus der nächsten Jahre stehen dabei die neuen Dependancen, die in Jossgrund-Pfaffenhausen, in Wächtersbach-Waldensberg und ab 2023 auch in Nidderau-Eichen in enger Kooperation mit der Kommune entstehen sollen. Natürlich wird auch dem neuen Pflege-TÜV gerade 2020 eine wichtige Rolle im Pflegealltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukommen. Und auch die Palliativ-Versorgung soll weiter optimiert werden. +++

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