Bei Routinekontrolle gefasst: Täter versuchte in Döringheim Polizisten zu töten

MAINTAL/PLATTINGEN - Bei einer Routinekontrolle in einem Zug in Niederbayern konnte die Polizei einen 41-jährigen Mann verhaften, der zusammen mit einem Komplizen im Mai 2000 versuchte einen Polizisten in Maintal-Döringheim zu töten. Der verurteilte Schwerverbrecher missachtete nach seiner Abschiebung das verhängte Einreiseverbot.

Aufmerksame Bundespolizisten hatten den Mann auf einer Bahnfahrt enttarnt. Wegen seines illegalen Grenzübertritts muss der 41-Jährige die Konsequenzen tragen. Noch insgesamt vier Jahre seiner Restfreiheitsstrafe muss der aus der Türkei stammende Mann nun im Gefängnis absitzen. 

Gegen Kopf getreten und ausgeraubt

Der brutale Fall hatte im Mai 2000 überregional für Schlagzeilen gesorgt: Der damals 39-jährige Polizist aus dem Maintaler Ortsteil Döringheim war privat an den "Tannenheege"-Teichen als Angler unterwegs. An den Teichen stieß er auf zwei "Schwarzangler" und stellte die beiden Männer zur Rede. Aus dem zunächst verbalen Streit, entwickelte sich eine handfeste Auseinandersetzung, bei der alle drei im See landeten.

Danach schlugen und traten die beiden Männern dem Polizisten mit äußerster Gewalt auf dem Kopf ein. Das Opfer flüchtete mit letzter Kraft in ein Waldstück. Hier versuchten die beiden Täter den Mann mit einem 25 Kilogramm schweren Ast zu erschlagen. Im Anschluss raubten sie die Armbanduhr, den Autoschlüssel und die Anglertasche des Opfers. 

Urteil: versuchter Totschlag

Eine Passantin machte sich aus einiger Entfernung bemerkbar und schlug damit die Täter in die Flucht. Der Polizist wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen und dort notoperiert. Durch Zeugenhinweise konnten die beiden Täter in der Weststadt verhaftet werden. Die Gerichtsverhandlung erfolgte im Februar 2001: Beide Männer wurden wegen versuchten Totschlags verurteilt. Der in Niederbayern festgenommene Mann wurde für achteinhalb Jahre und sein Komplize für sieben Jahre verurteilt. +++