MAINTAL

Mehr als eine halbe Millionen investiert: Neues Hightech-Spühlfahrzeug für Kanalreinigungen

Von rechts: Bürgermeisterin Monika Böttcher, Werner Zang (Leiter des Eigenbetriebs Betriebshof), Ute Lindner (Leiterin des Fachdienstes Tiefbau beim Eigenbetrieb Betriebshof), Willi Kubilius und Antoni Modica (beide Fahrer des neuen Fahrzeuges) vor dem ne - Foto: Stadt Maintal


Montag, 03.06.2019
von Lena Riemann/PM

MAINTAL - „Wir reinigen regelmäßig die Kanäle. Damit können wir deren hydraulische Leistungsfähigkeit erhalten, Geruchsbelästigungen vermeiden, sie für Inspektionen zugänglich machen und den Wert unseres Netzes langfristig sichern“, so Ute Lindner, Fachdienstleisterin im EBB.  Die Beschäftigten im Fachdienst Tiefbau beim Eigenbetrieb Betriebshof (EBB) der Stadt Maintal freuen sich nach europaweiter Ausschreibung und einem Jahr Bauzeit über ein neues Spülfahrzeug für die Reinigung des rund 160 Kilometer langen Kanalnetzes. Die Kosten für das Arbeitsgerät liegen bei 530.0000 Euro.  

 

Das Spülfahrzeug wird auch zur Entleerung der Sandfänge und für die Unterhaltung der Pumpstationen benötigt. Ein Sandfang ist ein Becken, in dem sich Sand, Kies und ähnliches absetzen, damit diese Partikel nicht in die Kanäle gelangen. Pumpstationen bringen das Abwasser auf ein höheres Niveau, damit es dann wieder im freien Gefälle in Richtung Kläranlage fließen kann. Bei Reinigungsarbeiten in den Pumpstationen, aber vor allem bei Störungen, ist der Einsatz des Spülfahrzeuges oftmals Voraussetzung für die erforderlichen  Reparaturarbeiten. Denn das im Störungsfall anstehende Abwasser muss abgesaugt werden, bevor mit den Reparaturarbeiten oder der Inspektion begonnen werden kann.    

Das neue Hightech-Fahrzeug beinhaltet modernste Technik: Ein Daten-Kontroll-System ermöglicht es, verfügbare Kanal-Informationen wie beispielsweise Rohrmaterialien und – längen sowie Nennweiten vom städtischen Geoinformationssystem (GIS) direkt auf das Fahrzeug zu übernehmen. Auch können die während der Spülvorgänge aufgezeichneten Daten, wie der Verschmutzungsgrad, vom Fahrzeug wieder ins GIS überführt werden. Die Informationen sind für die Beschäftigten von großem Vorteil: Zum einen kann bei Rohren, die durch Inliner – einem Reparaturverfahren mit einem harzgetränktem Glasfasergewebeschlauch – saniert wurden, der Spüldruck entsprechend eingestellt werden. Bei zu starkem Druck könnte es sonst zu Beschädigungen des Inliners kommen. Zum anderen ermöglichen die beim Spülvorgang erfassten Daten eine bedarfsgerechte Kanalreinigung, da der Verschmutzungsgrad der jeweiligen Rohrleitung erfasst und damit das erforderliche Reinigungsintervall angepasst werden kann.    

Verbessert haben sich auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Dank der Bedienung der Spüleinrichtung mittels Funkfernbedienung müssen die Beschäftigten nicht mehr ununterbrochen am Kanalschacht stehen. So sind sie nicht den Gerüchen und Dämpfen aus dem Kanal ausgesetzt. Zudem verfügt das Fahrzeug über die erforderlichen Hygieneeinrichtungen, um den heutigen Standard des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit zu gewährleisten.  „Die Anschaffung des Fahrzeugs ist zunächst eine hohe Investition. Doch in Anbetracht der vielen Vorteile und der Tatsache, dass das bisherige, jetzt stark reparaturbedürftige Arbeitsgerät fast 30 Jahre im Einsatz war, ist es die richtige Entscheidung. Denn mit dem neuen Kanalspülfahrzeug investieren wir in die Langlebigkeit unseres Kanalsystems und somit in die Zukunft“, sagt Bürgermeister Monika Böttcher.