HANAU

Neuauflage ungewiss: Vorstand des Hanauer CSD-Vereins tritt zurück

Foto: GNZ


Dienstag, 14.01.2020
von Gelnhäuser Neue Zeitung

HANAU - Ein Zeichen für Offenheit und Toleranz: Am 29. Juni vergangenen Jahres wurde in Hanau zum ersten Mal ein Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Hunderte Menschen nahmen an der Veranstaltung teil und feierten ein fröhliches Fest für die Gleichberechtigung von Homosexuellen. Doch trotz der großen Resonanz und der vielen positiven Rückmeldungen zur CSD-Premiere in Hanau ist eine Wiederholung des Großereignisses in diesem Jahr ungewiss: Der bisherige Vorstand des CSD-Vereins wird seine Tätigkeit zur Jahreshauptversammlung in rund vier Wochen niederlegen. Nachfolger sind noch nicht in Sicht.

Eigentlich hätte der Jahresempfang am Samstag im Nachbarschaftshaus Tümpelgarten eine fröhliche Angelegenheit werden sollen: Kleine Regenbogenfähnchen zierten das Buffet, kühle Getränke standen bereit und mit der Band Rimshot war auch für das musikalische Rahmenprogramm bestens gesorgt. Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck blickte mit vielen lobenden Worten noch einmal auf das bunte Treiben in der Stadt im letzten Sommer zurück: „Hanau hat die Feuertaufe bestanden, der CSD ist 50 Jahre nach Stonewall in Hanau angekommen.“ 

Auf die große und positive Resonanz zum Christopher Street Day und den begleitenden Veranstaltungen dürften der Vorstand und alle Mitstreiter zu Recht stolz sein. Im Namen der Stadt sprach sie allen Beteiligten einen herzlichen Dank für ihren Einsatz aus und freute sich, dass es auch für 2020 schon ein Datum gebe, das erneut dem bunten Spektakel gewidmet sei. Eine Freude, die Peter Jüngling jedoch sogleich trüben musste: „Ich fürchte, dass es 2020 keinen CSD in Hanau geben wird“, sagte Jüngling, Vorstandsmitglied des eigens hierfür gegründeten Vereins CSD Hanau. Der habe mit der Premiere im letzten Jahr die Messlatte sehr hoch und enorm viel Herzblut in die Veranstaltung gelegt. 

Die Arbeit habe sich dabei auf sehr wenige Schultern verteilt. „Für mich persönlich waren es gut zweieinhalbtausend Stunden“, verriet Jüngling. Für seinen Vorstandskollegen Michael Marburger gewiss nicht weniger. Die erhofften neuen Mitstreiter, die tatkräftig mit anpacken, so dass der enorme Organisationsaufwand auf mehrere verteilt werden könnte, seien jedoch leider ausgeblieben. „Vielleicht war unser Fehler, zu viel gewollt zu haben“, stellte Jüngling selbstkritisch fest. Er selbst würde es begrüßen, wenn es auch künftig weitergehe. Wenn im Februar bei der Jahreshauptversammlung kein neuer Vorstand gefunden werde, stehe aber auch eine Auflösung des Vereins im Raum.+++

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