HANAU

Eine gute Eroberung: Jahresempfang zum Auftakt des „700 Jahre Stadtrechte-Jubiläum“

Foto: GNZ


Mittwoch, 15.01.2020
von GNZ

HANAU - Mit einem Jahresempfang des Ortsbeirats wurde das „700 Jahre Stadtrechte-Jubiläum“ eröffnet. Die Festrede zum gelungenen Auftakt des Steinheimer Jubiläumsjahres hielt Dr. Alexander Demandt (Altenstadt). Der 83-jährige Historiker legte den festlich gestimmten, weit mehr als 200 Zuhörern in der Kulturhalle dar, „Was es bedeutet Stadtrechte zu bekommen“. Dem Festvortrag gingen Grußworte von Ortsvorsteher Klaus Romeis und Hanaus OB Claus Kaminsky voraus.

„Hanau hat 1974 mit Steinheim eine gute Eroberung gemacht. Damit war der Main nicht mehr Grenze, sondern unser gemeinsamer Strom“, begrüßte Ortsvorsteher Klaus Romeis am Tag nach seinem 80. Geburtstag zum Auftakt des Veranstaltungsreigen 2020 die festlich gestimmte Gästeschar. „Die vielen gemeinsamen Feiern fördern die Kontakte untereinander. Erlebnisse und gemeinsame Erinnerungen stärken unser Zusammengehörigkeitsgefühl“, blickte er voraus. „Gerne habe ich die Schirmherrschaft über das famose Jubiläum übernommen. Dass Steinheim gemeinsam und über Parteigrenzen hinweg an einem Strang zieht, macht es so besonders“, prognostizierte OB Claus Kaminsky, dass die anstehenden Feierlichkeiten ein weiteres Stück Steinheimer Identität schaffen und die Gemeinsamkeit stärken werden. „Kunst und Kultur im öffentlichen Raum ist besonders geeignet die Unterscheidbarkeit von Städten herauszuarbeiten. Ihr Flussgott-Denkmal wird es weltweit nur ein einziges Mal geben und ist vielleicht bald schon ein beliebtes Selfie-Motiv“, konterte der OB vereinzelt geäußerte Kritik am „Flussgott Main“-Denkmalentwurf.

Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt Hanau, hatte den namhaften Historiker Alexander Demandt für den Festvortrag gewinnen können. Das Feiern von Stadtjubiläen gehe auf die Römer zurück, eröffnete Historiker Demandt seine Festrede. Ab dem Jahre 1300 habe auch der Vatikan unter Papst Konstantin derartige Jubiläen gefeiert. Man fand am Feiern großen Gefallen, so dass man sie erst im Abstand von 50, dann von 33 und später von 25 Jahren als „Erinnerung an bemerkenswerte Ereignisse“ wiederholte.

Das Original, in zehn Zeilen auf einer Pergamentrolle verbrieft, von König Ludwig dem Bayern am 4. Dezember 1320 dem florierenden Ort am Main verliehene Stadtrechtsprivileg befindet sich im Staatsarchiv Würzburg. „Hanau hat seine Stadtrechte gerade mal 17 Jahre früher verliehen bekommen, es aber versäumt sein 700-Jähriges zu feiern“, hatte der Historiker die Lacher des Auditoriums auf seiner Seite. „Trotz wechselnder Besitzverhältnisse hat man Steinheim in diesen 700 Jahren niemals die Stadtrechte aberkannt“, sagte Demandt. Unter dem Motto „Stadtluft macht frei“ war die Verleihung der Stadtrechte an das einstige Groß-Steinheim mit etlichen Privilegien verbunden. Hierzu gehören die Erlaubnis zum Bau einer Stadtmauer, eigene Gerichtsbarkeit, Münzrecht, Bürgermeisterwahl, die Erlaubnis zum Fischfang auf dem Main, das Recht, Märkte durchzuführen und Zoll für die Schifffahrt auf dem Main zu erheben, erläuterte Dr. Demandt, der viel Applaus für seinen Ausflug in die Historie erhielt. Musikalisch wurde der Jubiläumsempfang mit lateinamerikanischer Musik von der „Gruppe Canelazo“ untermalt.+++

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