STEINAU A. D. STRASSE

Das war’s dann wohl: Bisher kein Zugmarschall-Nachfolger für Steinauer Faschingsumzug gefunden

Nach 30 Jahren gibt Arge-Vorstandsvorsitzender und Zugmarschall Dirk Denhard das Zepter ab - doch ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. - Fotos: Joana Gibbe


Freitag, 17.01.2020
von JOANA GIBBE

STEINAU A. D. STRASSE - „Einmal noch für Euch“ – unter diesem Motto findet am 22. Februar 2020 der wohl vorerst letzte Faschingsumzug in Steinau an der Straße statt. Damit die Brüder-Grimm-Stadt auch einen 46. Umzug bekommt, sucht die Arbeitsgemeinschaft (kurz: Arge) der Steinauer Vereine als Veranstalter des Faschingsumzugs händeringend nach motivierten Nachfolgern und neuem Zugmarschall. In einem offenen Casting konnten sich am Donnerstag potenzielle Nachfolger in der Markthalle des Rathauses vorstellen – doch die Resonanz war dürftig.

Bereits im November 2019 stand für Dirk Denhard, Vorstandsvorsitzender der Arge und Zugmarschall der letzten 30 Jahre, fest: „Der Faschingsumzug im nächsten Jahr ist für uns als Vorstand definitiv der letzte“ (KINZIG.NEWS berichtete). Die Suche nach Nachwuchs gestaltet sich allerdings schwierig. Und auch am Donnerstagabend ließ die Resonanz eher zu wünschen übrig. „Es ist ein Trauerspiel“, bewertet Hans-Jürgen Salomon vom VdK Steinau die Situation. Denn „das Geschrei ist zwar groß“, sollte der Zug ausfallen, die Bereitschaft, sich selbst einzubringen, fehle jedoch.

Die Arge-Mitglieder (von links) Steffen Wolf, Antje Seelig, Hansjörg Schreiter, Dirk Denhard und Tim Schätzke.
Die Arge-Mitglieder (von links) Steffen Wolf, Antje Seelig, Hansjörg Schreiter, Dirk Denhard und Tim Schätzke.
Die Resonanz beim offenen Casting ließ zu wünschen übrig.
Die Resonanz beim offenen Casting ließ zu wünschen übrig.

Dabei will der Vorstand seine Nachfolger nicht gänzlich allein lassen. „Wenn ein neuer Verein übernimmt, stehen wir ihm im ersten Jahr im Hintergrund beiseite“, betont Denhard. Auch Prozesse und Formulare seien in den letzten Jahren organisiert und aufgestellt worden. Während des Castings informierte das bisherige Organisationsteam auch über die Aufgaben, die auf das neue Team zukommen. „Der Arbeitsaufwand für die Organisation beläuft sich auf etwa 40 bis 50 Arbeitsstunden“, erklärt Denhard mit Blick auf die „Timeline“, die er in seiner Präsentation vorstellt. Von Sitzungen über die Einladung der Zugteilnehmer, der Beschaffung von Genehmigungen und der Bewirtungsorganisation bis hin zum Bändchen-Verkauf und der Moderation des Umzugs, sowie Nacharbeiten, wie dem Kassenabschluss, erstrecken sich die Aufgaben des Organisationsteams.

Das Organisationsteam der Arge würde dem Nachfolger anfangs auch beiseite stehen.
Das Organisationsteam der Arge würde dem Nachfolger anfangs auch beiseite stehen.
Mit einer Präsentation stellt Denhard die Aufgaben des Organisationsteams dar.
Mit einer Präsentation stellt Denhard die Aufgaben des Organisationsteams dar.

Zwar blieben die Stühle beim offenen Casting in der Markthalle überwiegend leer, Denhard zeigt sich dennoch optimistisch: „Wir haben zwar heute niemanden gefunden, aber die Chance für Interessierte, sich zu melden, besteht weiterhin“. Ganz aktuell sehe es zwar so aus, als würde nach dem 45. Faschingsumzug Schluss sein, Denhard nehme aber auch gerne „Praktikanten“ an, die sich vielleicht beim diesjährigen Umzug erstmal ein Bild von der Organisation und den Aufgaben des Zugmarschalls machen möchten. Mögliche Nachfolger seien daher herzlich eingeladen, sich unter [email protected] bei der Arge zu melden.

Und auch wenn der Abend anders lief, als erhofft, werde dieses Jahr erstmal noch kräftig gefeiert, betont der Vorstandsvorsitzende. Der Bändchen-Verkauf für den diesjährigen und vermutlich letzten Umzug ist bereits in vollem Gange. +++

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