LANGENSELBOLD

Bürgermeisterwahl 2020: Kandidat Timo Greuel (SPD)

Bürgermeisterkandidat Timo Greuel - Foto: Timo Greuel/Privat


Freitag, 17.01.2020
von Lena Eberhardt

LANGENSELBOLD - Nach zwölf Jahren ist Schluss: amtierender Bürgermeister Jörg Muth (CDU) tritt zur Wiederwahl nicht an. Nun ist in der Gründaustadt der Ratshaussessel neu zu besetzen. Insgesamt vier Kandidaten haben sich zur Wahl aufgestellt. Am kommenden Sonntag, den 19.01.2020 müssen sich die Langenselbolder zwischen Tobias Dillmann (CDU), Timo Greuel (SPD), Manfred Kapp (Freie Wähler) und den unabhängigen Kandidaten Axel Häsler entscheiden. KINIZIG.NEWS stellt Ihnen im Laufe dieser Woche die vier Kandidaten vor.

Heute mit Timo Greuel:

Kurzvita: 


Alter: 40 Jahre (*07.08.1979)

Geburtsort: Mainz

aktueller Wohnort: seit 40 Jahren unverändert – Langenselbold

beruflicher Werdegang, (ggf.) politische Karriere:

Nach dem Abitur und dem Wehrdienst, schloss ich 2003 erfolgreich das duale Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) beim Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises ab. Nach verschiedenen Stationen im Kreissozialamt wechselte ich in das Sozialdezernat. Als Mitarbeiter des persönlichen Referenten des Landrats nahm ich bis Ende 2017 die Funktion des koordinierenden Sachbearbeiters für die Optionsaufgaben des Main-Kinzig-Kreises wahr. Seit dem 01.01.2018 bin ich als hauptamtlicher Erster Stadtrat der Stadt Langenselbold zuständiger Dezernent für die Bereiche Finanzen sowie Sicherheit und Ordnung zuständig.

Seit dem Jahr 2000 bin ich als Sozialdemokrat kommunalpolitisch aktiv. Von 2003 bis Ende 2017 gehörte ich durchgängig der SPD-Fraktion im Langenselbolder Stadtparlament an, deren Vorsitz ich von 2008 bis 2017 innehatte. Im Jahr 2016 übernahm ich nach langjähriger Zugehörigkeit den stellv. Vorsitz im Haupt- und Finanzausschuss.

Was wollen Sie in der Gemeinde verändern bzw. anders machen als Ihr Vorgänger?

Langenselbold ist eine prosperierende Stadt und hat in den letzten Jahren eine gute städtebauliche Entwicklung genommen. Langenselbold wird weiter wachsen und dieses Wachstum will ich sozial- und umweltverträglich gestalten.

Ich will Wohnraum für alle schaffen und so dafür sorgen, dass ein ausreichendes Angebot an Mietwohnungen, altengerechten Wohnungen und an Sozialwohnungen entsteht. Ich will Mobilität neu denken, sowohl hinsichtlich des innerstädtischen Individualverkehrs und der Verkehrsströme als auch in Bezug auf den Ausbau des ÖPNV.

Ich will regionales Einkaufen fördern und die Innenstadt aufwerten, die Haus- und Fachärzteversorgung dauerhaft sichern und für kleinere Gruppen in den Kindertagesstätten sorgen, um die Qualität der Kinderbetreuung weiter zu steigern.

Als hauptamtlicher Erster Stadtrat arbeitete ich in den vergangenen zwei Jahren an der Seite des amtierenden Bürgermeisters und führte mit ihm gemeinsam die Geschicke der Stadt und die Verwaltung im Rathaus. Die Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Das Wissen und die Erfahrung, die ich gesammelt habe, möchte ich im zum Wohle der Stadt und im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger nutzen.

Wie sieht Ihr Wahlprogramm aus?

Ich habe drei Kernthemen herausgearbeitet, denen ich mich im Falle meiner Wahl besonders zuwenden möchte:

Den ersten Themenblock habe ich „Für eine lebendige und soziale Stadt“ genannt. Langenselbold wächst und das ist auch gut so. Aber Wachstum muss sozial- und umweltverträglich vonstattengehen. Ich möchte den Zusammenhalt in unserer Stadt stärken und dafür sorgen, dass das „Wir-Gefühl“, dass ich noch aus meinen Kindheits- und Jugendtagen kenne, erhalten bleibt und dort, wo es das noch braucht, wieder entsteht. 

Zusammenhalt kann dann entstehen, wenn die Bürgerinnen und Bürger durch Information frühzeitig in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden und die Möglichkeit der Beteiligung erhalten. Das setzt Transparenz voraus. Diese will ich durch regelmäßige Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen und Projekten und die Einrichtung einer Bürgersprechstunde herstellen.

Eine Stadt wie Langenselbold lebt davon, dass sie von einer breiten und vielfältigen Vereinslandschaft getragen wird. Und sie lebt von einem abwechslungsreichen Freizeit- und Kulturangebot. Durch die Errichtung einer Multifunktionshalle, die für Kultur, Sport und Veranstaltungen genutzt werden kann, möchte ich die Vereine und das Ehrenamt unterstützen.

Eine Stadt wie die unsere lebt aber auch von einer attraktiven und belebten Innenstadt, die zum Verweilen einlädt und in der die Menschen gerne einkaufen gehen. Im Zusammenspiel mit dem Handel- und Gewerbeverein und dem Stadtmarketingverein werde ich die Attraktivität der Innenstadt steigern. Eine Beteiligung an Förderprogrammen, wie bspw. dem Bund-Länder-Programm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ kann hier neue Impulse setzen.  Dafür möchte ich mich als Bürgermeister einsetzen. 

Mein zweiter Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Wachstum muss umweltverträglich sein. Deshalb sage ich „Vorwärts, zurück zur Natur“.

Als Bürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass wir auch weiterhin in erneuerbare Energien setzen und diese weiter ausbauen. Ich möchte versiegelte Flächen entsiegeln, wo es möglich ist und noch mehr Blühwiesen für Insekten schaffen. Ich werde ein städtisches Beratungsangebot schaffen, ähnlich dem der Baubiologie, das Privathaushalte in der naturnahen Gestaltung von Gärten und Freiflächen berät. Und ich werde mich dem Thema Mobilität zuwenden. Die Zukunft der Mobilität liegt in Rad, in Bus und Bahn. Als Stadt tragen wir auch Verantwortung dafür, dass der Umstieg vom Individualverkehr hin zur verstärkten Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs gelingt und dafür gilt es, die Rahmenbedingungen zu schaffen. Ein erster Schritt ist die Erstellung eines Verkehrskonzeptes durch einen externen Verkehrsplaner, in dem die innerstädtischen Verkehrsströme dargestellt werden und Verbesserungspotenziale in den Bereichen des Fuß-, Rad- und Autoverkehrs aufgezeigt werden.

Zu einer prosperierenden Stadt gehört eine starke Wirtschaft und gesunde Finanzen. Das ist der dritte Themenblock, den ich herausgestellt habe.

Als Finanzdezernent ist es mir bereits jetzt ein zentrales Anliegen, die Stadt Langenselbold aus dem kommunalen Schutzschirm zu führen und damit endgültig sicherzustellen, dass die uns seitens des Landes zur Verfügung gestellten Mittel in Höhe von 6,7 Mio. € auch abschließend gesichert sind. Und hier sehe ich uns auf einem guten Weg.

Nach den Erfahrungen aus dem Jahr 2018 hinsichtlich der Volatilität der Gewerbesteuer, sehe ich es als oberste Priorität an, dass wir uns hinsichtlich der Ansiedlung von Gewerbe noch besser aufstellen, als bisher. Wir dürfen nicht warten, bis die Unternehmen auf uns zukommen, sondern wir müssen noch stärker als bisher auf die Unternehmen zugehen und unsere Standortvorteile  klar benennen und herausstellen. Wie dies auch bisher gelebt wurde, setze ich dabei auf inhabergeführte Unternehmen, die in Zukunftstechnologien investieren und am Standort Langenselbold auch Gewerbesteuer zahlen. 

All das und noch mehr möchte ich als Bürgermeister für Langenselbold umsetzen und in den kommenden sechs Jahren federführend gestalten. 

Warum glauben Sie, dass Sie für den Posten als Bürgermeister*in geeignet sind?

Als Selbolder geboren, lebe ich seit nunmehr 40 Jahren in unserer schönen Gründaustadt, der meine ganze Kraft und Aufmerksamkeit gilt. Selbold ist mir eine Herzensangelegenheit und das gibt mir jeden Tag auf´s Neue die Motivation einfach alles zu geben.

Zudem verfüge ich als hauptamtlicher Erster Stadtrat und ehemaliger SPD-Fraktionsvorsitzender über langjährige kommunalpolitische Erfahrung. Im Zusammenspiel mit meiner Berufserfahrung, die ich mir in 18 Jahren als Dipl.-Verwaltungswirt (FH) in der Kreisverwaltung des Main-Kinzig-Kreises angeeignet habe, bringe ich letztlich auch die für das Bürgermeisteramt erforderliche, fachliche Qualifikation mit.

Wo sehen Sie sich und die Gemeinde in zehn Jahren? 

In zehn Jahren wird Langenselbold neben dem quantitativen Wachstum, auch qualitativ gewachsen sein. Die bereits heute sehr gute Lebensqualität wird durch Investitionen in die soziale und ökologische Infrastruktur spürbar zugenommen haben. Finanztechnisch wird der kommunale Schutzschirm des Landes Hessen Geschichte sein und die Unternehmensstruktur am Gewerbestandort Langenselbold ist so aufgestellt, dass plötzliche Steuerausfälle ohne zusätzliche Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger kompensiert werden können.

Ich selbst werde als Bürgermeister die Hälfte meiner zweiten Amtszeit erfolgreich hinter mich gebracht haben und werde noch immer an den Wochenenden die Spiele „meiner“ Frankfurter Eintracht von meinem Stammplatz aus live im Waldstadion verfolgen und genießen. +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine