HANAU

„Do something green today…" - Nachhaltigkeitsmesse in der Hanauer Library

(v.l.) Jennifer Neumann von der Agentur LOUMOU-Event, Erika Emmerich vom Umweltzentrum Hanau, Kio, Ivona und Rocky Musleh und die Leiterin des Umweltzentrums Hanau, Gabriele Schaar - Fotos: Jutta Link


Sonntag, 19.01.2020
von Jutta Link

HANAU - Fleißig schnippeln und rühren die Teilnehmer des veganen Kochkurses im Wohnzimmer vor sich hin, aus dem großen Saal tönt Musik herüber. Aus den kleinen Töpfen, in denen Seifen und Cremes hergestellt werden, steigt blumiger Duft empor und bei der Herstellung eines eigenen Wachstuches sammelt so mancher Besucher gar erste Erfahrungen am Bügeleisen. Unter dem Motto „Do something green today…“ drehte sich Wochenende in der Hanauer Library alles um das Thema Nachhaltigkeit. Mit vielen Mitmach-Aktionen konnten die Besucher dabei selbst aktiv werden, und merken, dass nachhaltiges Handeln nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch viel Spaß machen kann.

Workshops und Vorträge, die Möglichkeit, sich mit einem Wichtelgeschenk überraschen zu lassen, ein Mädchen-Flohmarkt auf dem es so manches Fundstück zu entdecken gab, und ganz viel Raum für Austausch und Gespräche: Die Veranstalter der Nachhaltigkeitsmesse von der Agentur LOUMOU-Event und dem Umweltzentrum Hanau haben sich viel einfallen lassen, um das oft so abstrakte Thema Nachhaltigkeit greifbar werden zu lassen. Mit verschiedenen Kooperationspartnern ist ein buntes Programm herausgekommen, das neben viel Information auch für gute Unterhaltung sorgte. „Die Leute sind miteinander im Austausch“, freut sich Erika Emmerich vom Umweltzentrum Hanau. Das Thema trifft einen gesellschaftlichen Nerv. Alle Besucher seien sehr daran interessiert und wollen sich gerne näher damit auseinandersetzen. 


Die kleine Messe mit der besonderen Atmosphäre soll hierfür entsprechende Impulse setzen, wie auch die Leiterin des Umweltzentrums Hanau, Gabriele Schaar von Römer, feststellt. „Wir wissen viel, aber das Tun fehlt oft“, fasst sie zusammen. Die verschiedenen Workshops sollen deshalb zeigen, wie leicht sich auch im Alltag mit kleinen Dingen etwas verändern lässt. Denn es muss nicht immer Plastik sein, wenn es darum geht, Lebensmittel zu verpacken. Statt Fleisch können vegetarische und vegane Gerichte für schmackhafte Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen. Und auch im Bereich der Kosmetik gibt es Alternativen zu den industriellen Fertigprodukten.

„Wir wollen zeigen, dass man es einfach selbst machen kann“, erklärt Hanna Kirchhoff am Stand für Naturkosmetik. Unter der fachmännischen Anleitung von ihr und ihrer Kollegin konnten die Besucher hier Seife und Cremes ganz einfach selbst herstellen. Und das ohne Zusätze und kritische Substanzen. „In vielen Produkten ist Mikroplastik enthalten“, stellt sie fest. Wer seine Seife auf natürlicher Basis selbst herstellt, kann dies vermeiden. Quer durch alle Altersstrukturen nahmen die Besucher das Angebot gerne an und gossen sich in den bereitstehenden Formen ihre ganz persönliche duftende Seife oder eine pflegende Creme. Auch am Stand des Behinderten-Werkes Main-Kinzig waren die Besucher rege aktiv. Hier wurden aus bunten Stoffstücken wiederverwertbare Wachstücher gemacht. Mit der Küchenreibe wurde das Spezialwachs, das auch Kokosöl und Kiefernharz enthält, gerieben und auf dem Stoff verteilt. Geschützt von zwei Schichten Backpapier sorgte dann das Bügeleisen dafür, dass dieses schmolz und in den Stoff einzog.


Nachdem das Ganze dann wieder abgekühlt ist, wurde es noch zugeschnitten und konnte dann von den Besuchern mit nach Hause genommen werden. Sehen, Hören und selbst ausprobieren: Eine Mischung, die bei den Besuchern sehr gut ankommt. „Es ist auf alle Fälle mal etwas anderes“, stellt eine Besucherin fest. Ein anderer Gast verrät, dass er sich zwar selbst schon einmal mit dem Herstellen von Wachstüchern beschäftigt habe, dies im heimischen Versuch mit der Freundin jedoch nicht erfolgreich gewesen sei. Nun nimmt er nicht nur ein selbstgefertigtes Wachstuch mit heim, sondern auch das Wissen, wie man diese ganz einfach herstellen kann. Und bei den ganz jungen Besuchern kommen die praktischen Aktionen ebenfalls ausgesprochen gut an.

„Wir sind schon ganz oft gefragt worden, ob wir das im nächsten Jahr wieder machen“, freut sich Schaar von Römer über das gute Feedback der Besucher. Sie nutzt die Gelegenheit, einen ganz herzlichen Dank an Rocky und Ivona Musleh auszusprechen, die bei der Organisation der Messe federführend beteiligt waren und dafür gesorgt haben, dass sich die Library an diesem Wochenende in einen stimmungsvollen Treffpunkt für die vielen interessierten Besucher verwandelt hat. Bei der vielen positiven Resonanz, die bereits während der Veranstaltung laut geworden ist, kann sich Schaar von Römer eine Fortsetzung der Veranstaltung im nächsten Jahr gut vorstellen: „Sofern die Räumlichkeiten hier noch zur Verfügung stehen, machen wir das gerne wieder.“

Und wer weiß: Vielleicht weckt der Besuch der Nachhaltigkeitsmesse ja bei dem ein oder anderen Besucher auch die eigene Kreativität. Denn auch nach dem Wochenende gibt es reichlich Tage, an denen man „etwas grünes“ tun kann. So wirbt das Umweltzentrum bei dieser Gelegenheit auch noch einmal für den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Hanau, für den noch bis 15. Februar Ideen und Vorschläge eingereicht werden können. Informationen hierzu gibt es auch im Internet unter http://www.nachhaltigkeitspreis.hanau.de/.+++

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