Erster Krankheitsfall in Deutschland: Corona-Virus in Bayern nachgewiesen

Dienstag, 28.01.2020
von LENA EBERHARDT
REGION - Im chinesischen Wuhan infizierten sich im Dezember 2019 knapp 27 Menschen mit der bis dato unbekannten Lungenkrankheit. Anfang Januar 2020 meldeten die Behörden bereits 59 erkrankte Personen. Seitdem steigt die Zahl der Patienten täglich. Am 6. Januar teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass es "begrenzte Informationen, um das Gesamtrisiko dieser Häufung von Lungenerkrankungen unbekannter Ursachen einzuschätzen gibt." Kurz darauf wurde von chinesischen Experten der Erreger als neuartiger Corona-Virus identifiziert.
Bislang starben über 80 Menschen an dem neuen Virus. Auch in Deutschland ist die Infektion mittlerweile angekommen: Am Dienstagmorgen wurde von den deutschen Behörden der erste Krankheitsfall bestätigt. Ein 33-jähriger Mann auch dem bayrischen Starnberg soll sich während einer firmeninternen Fortbildung bei einer Frau aus Shanghai angesteckt haben. Die Frau aus Fernost war für einen Vortrag nach Deutschland gekommen. Wie die Bild berichtet, sollen ihre Eltern aus der Gegend um Wuhan stammen. Die Frau, so teilte die betroffene Firma mit, sei bereits nach China zurückgekehrt, bevor bei ihr das Corona-Virus am 26. Februar diagnostiziert wurde.
Laut Behörden, hat die Übertragung in einem Intervall stattgefunden, in dem die Chinesin in Deutschland noch symptomfrei gewesen sei. Da sie sich gut drei Tage in Europa aufhielt, können auch weitere Krankheitsübertragungen nicht ausgeschlossen werden.
Behörden warnen
Auch die bayrischen Behörden schlagen nun Alarm: Mit Plakaten warnen sie am Münchner Flughafen, bei Fieber, Husten oder Atemnot: „Bleiben Sie zu Hause!“ – „Vermeiden Sie unnötige Kontakte!“ und „Suchen Sie einen Arzt auf!“ Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, seien Atemschutzmasken vielerorts bereits ausverkauft.
Auch er könnte weitere Menschen angesteckt haben
Der infizierte Starnberger liegt derzeit auf einer Isolierstation im Klinikum Schwabing. Nun sollen über 40 seiner Kontaktpersonen auf die Lungenkrankheit überprüft werden. Da er Vater von kleinen Kindern ist, muss auch eine Kontrolle in einem Kindergarten stattfinden.
In der Universitätsklinik in Frankfurt stellten sich ebenfalls eine Vielzahl von Patienten mit dem Verdacht einer Infektion am Corona-Virus vor. Diese Personen wurden vorsorglich isoliert und mittels einer spezifischen PCR untersucht. Bislang wurde das Virus bei keinem Patienten nachgewiesen (KINZIG.NEWS berichtete: Hier geht's zum Artikel)+++