LANGENSELBOLD

Ein Laptop im Laufstall hilft nicht: Pädagoge Detlef Träbert erklärt, was Eltern reif für die Schule macht

Tatsächlich sei ein wesentliches Problem für heutige ABC-Schützen die hohe Erwartungshaltung ihrer Eltern, erklärt Träbert in der Klosterberghalle. - Foto: Gelnhäuser Neue Zeitung


Freitag, 07.02.2020

LANGENSELBOLD - "Ist mein Kind reif für die Einschulung?" - eine Frage, die vielen Eltern schlaflose Nächte bereiten dürfte. Hilfestellungen hat Pädagoge Detlef Träbert am Mittwochabend mit einem Vortrag in der Langensenselbolder Klosterberghalle gegeben – und dabei deutlich gemacht, dass für den Erfolg eines Kindes ganz andere Dinge zählen, als Goethes Faust in der Schultüte.

In Langenselbold scheint Erziehung Frauensache zu sein. Jedenfalls waren die meisten der rund 100 Gäste, die der Einladung des Fördervereins der Kita Pusteblume zum Vortrag gefolgt waren, weiblich. Belohnt wurden sie mit einem zweistündigen Infoabend, der kurzweiliger nicht hätte sein können. Kein Wunder – Detlef Träbert, der nach seinem Ausstieg aus dem Schuldienst im Jahr 1996 Bestsellerautor geworden ist, hält aktuell rund 800 Vorträge jährlich.

In Langenselbold war der Gründer des Schulberatungsservices Schubs mit Sitz in Köln zum ersten Mal zu Gast, um darüber zu sprechen, wann ein Kind bereit für die Einschulung ist. Dabei wurde schnell klar, dass vor allem Eltern den Grundstein für den späteren Erfolg ihrer Sprösslinge legen.

Zentral, so der frühere Lehrer, sei es, Kindern die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt zu nehmen. Sprüche wie: „Wenn du erst mal in die Schule kommst, geht es anders zu“, seien da wenig hilfreich. „Kaufen Sie Ihrem Kind eine schöne Schultüte und geben Sie ihm das Gefühl, dass Sie zu ihm stehen“, riet der Experte. Tatsächlich sei ein wesentliches Problem für heutige ABC-Schützen die hohe Erwartungshaltung ihrer Eltern. Auf einer Zeichnung, die er zeigte, war ein Kind zu sehen, das seinem Vater ein selbst gemaltes Bild schenkt. Der sagt: „Das ist ja ganz schön, aber was hilft das später auf dem Arbeitsmarkt?“ (GNZ) +++

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