BILDERSERIE: "Wir lassen uns die Freude nicht nehmen" - ausgelassene Stimmung beim Faschingsumzug

STEINAU A. D. STRASSE - "Wir können uns nicht ständig in Schockstarre befinden", erklärt Bürgermeister Malte Jörg Uffeln am Samstag vor dem großen Faschingsumzug in der Brüder-Grimm-Stadt. Während in Hanau aufgrund des schrecklichen Attentats alle Faschingsumzüge und -veranstaltungen abgesagt wurden, möchte Steinau an der Straße bewusst ein Zeichen setzen und auf die Straßen gehen.

Doch auch in Steinau startet der diesjährige Umzug anders als gewohnt: Statt des Rathaussturms lädt Uffeln zum Gedenken in die Markthalle ein, in der ein Kondolenzbuch ausliegt und nach Worten der Anteilnahme seitens der Rathauschefs eine Schweigeminute abgehalten wird. Danach geht es durch die Gassen der Stadt. "Zum Feiern, aber auch bewusst werden, was da vor wenigen Tagen in Hanau passiert ist", erhofft sich der Bürgermeister.

Über 50 Zugteilnehmer und tausende Kostümierte ziehen durch die Stadt und feiern friedlich und ohne weitere Vorkommnisse. Ausgelassen, mit lauter Musik und reichlich Alkohol kommen die Menschen aus Steinau an der Straße, Schlüchtern und der Umgebung zusammen und zeigen, dass sie sich ihre Feierlaune nicht nehmen lassen.

„Man hat sich von Anfang an nicht genug mit dem aufkommenden Populismus befasst“, meint Bürgermeister Uffeln. Für ihn steht fest, „dass wir aufstehen müssen gegen jegliche Form des Extremismus und Rassismus“. Sich den traditionellen Faschingsbrauch nehmen lassen, möchte in Steinau trotzdem - oder gerade deswegen - niemand. Viel zu wichtig sei gerade in solchen Zeiten, sich nicht einschüchtern und die Freude nehmen zu lassen, heißt es seitens zahlreicher Faschingsfans. Auch nach dem Umzug ist die Feierei nicht vorbei. Unzählige Närrinnen und Narren kommen zusammen und genießen wenigstens für diesen Moment die Unbeschwertheit. 

Viel Spaß bei unserer Bilderserie. Eine weitere Bilderserie vom Steinauer Faschingsumzug folgt am Sonntag. +++