Profis bei der Arbeit (7): Christian Walden ist Fachkraft für Wasserversorungstechnik
Montag, 02.03.2020
von MORITZ PAPPERT
MAIN-KINZIG-KREIS - Die Kreiswerke im Main-Kinzig-Kreis betreiben 12 eigene Wasserwerke mit insgesamt 33 Brunnen und einem Quellwasserwerk mit 10 Quellen, die uns täglich mit frischem Trinkwasser versorgen. Doch das ist nicht selbstverständlich. Täglich sind die Mitarbeiter der Kreiswerke im Einsatz, um für die Aufbereitung, die Speicherung und die Verteilung des Wassers zu sorgen. Christian Walden ist einer von ihnen.
Der 24-jährige ist Fachkraft für Wasserversorgungstechnik. Zuvor hat er bereits eine kaufmännische Ausbildung bei den Kreiswerken absolviert. Er arbeitet im Wasserwerk Rückingen in Erlensee. Erbaut wurde das Wasserwerk bereits 1958. „Man muss sich für diesen Beruf besonders für Chemie, Biologie und Physik interessieren. In der Ausbildung lernt man alles rund um Wasseraufbereitung, Verteilung und Speicherung“, so Walden.
In einigen geförderten Wässern sind ungewollte Zusatzstoffe wie Kohlensäure, Eisen und Mangan, die technisch oder nach den Normen der Trinkwasserverordnung nicht im Wasser bzw. nicht in den im Grundwasser vorhandenen Größenordnungen im Trinkwasser enthalten sein dürfen. „Hierfür betreiben die Kreiswerke z.B. Filteranlagen, sodass die Qualität für die Kunden optimal ist und die geforderten Werte der Trinkwasserverordnung eingehalten werden.“ Deshalb ist die Aufbereitung des Trinkwassers gemäß den Kriterien der Trinkwasserverordnung eine wichtige Aufgabe der Kreiswerke, die auch durch eine regelmäßige Wasserbeprobung durch das Gesundheitsamt überwacht wird.
123 Liter pro Kopf und Tag
In Erlensee wird das Grundwasser aus sechs Brunnen, die um das Wasserwerk Rückingen verteilt sind, gefördert. Das gereinigte Trinkwasser wird in 4.000 Kubikmeter großen Becken gespeichert. Dies stellt auch eine Löschwasserreserve bei Bränden dar. Von dort geht es direkt zum Kunden. Im Schnitt verbrauchen diese 123 Liter pro Kopf und Tag.
Besonders im Sommer steigt dieser Verbrauch jedoch erheblich. „Man merkt besonders, dass der Verbrauch steigt, wenn die Leute an heißen Tag in den Nachmittags- und Abendstunden gießen. „Wenn es dann regnet, geht der Verbrauch automatisch wieder zurück“, so Walden. Leider füllen sich die Grundwasserstände nicht direkt nach einem Regen wieder auf. Die Vegetation benötigt dringend Regen und nimmt somit den Hauptteil auf.
Dazu ist durch die Kombination aus Starkregenfällen und immer mehr versiegelten und verdichteten Flächen eine Versickerung stark gehemmt. Ein Regentropfen benötigt einen Tag für einen Meter. Daher liegt auch eine lange Zeit und viel Regen zwischen dem Aufschlag auf den Boden und dem Ankommen im Grundwasser. In Zukunft werde der Verbrauch, gerade durch Neubaugebiete und Industrie zusätzlich steigen. „Das Besondere an meinem Beruf ist, dass jeder Tag anders ist. Ich kann nur jedem empfehlen, ein Praktikum zu machen und es einfach mal selbst auszuprobieren“, sagt Christian Walden. +++