Gottesdienstgruppe stellt erste Station des „Selbolder Jesuswegs“ vor
Freitag, 13.03.2020
LANGENSELBOLD - Hätte Jesus in Langenselbold gelebt, er hätte die Bergpredigt auf dem Klosterberg gehalten, davon sind Edeltraud Perels und Andreas Schwender überzeugt. Die beiden Mitglieder der evangelischen Gottesdienstgruppe haben am Mittwoch die erste Station des „Selbolder Jesuswegs“ vorgestellt. Der Rundweg mit seinen zehn Stationen bietet Einzelpersonen oder Gruppen die Möglichkeit, sich auf zeitgemäße Weise mit dem Evangelium zu beschäftigen – auch mit dem Handy.
Es sind zehn kleine Tafeln, die jeweils auf einer Stange an verschiedenen Orten im Langenselbolder Stadtgebiet stehen. Auf den ersten Blick könnte man sie für Busfahrpläne halten – doch hinter den Schildern steckt etwas ganz anderes. Im vergangenen Sommer sind die Hinweistafeln aufgestellt worden, die Idee für das Projekt ist schon weitaus älter.
„Vor rund sechs Jahren haben wir in der Gottesdienstgruppe überlegt, wie Menschen heute einen zeitgemäßen Zugang zur biblischen Botschaft erhalten können“, erläutert Andreas Schwender von der Gottesdienstgruppe, die das Projekt gemeinsam mit Pfarrerin Solveig Engelbert entwickelt hat. Die war damals auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihre Konfirmandengruppen dazu zu bringen, sich mit Bibeltexten zu beschäftigen. „Die meisten haben kaum Bücher zu Hause, aber ein Handy hat jeder“, betont sie im Gespräch mit der GNZ.
Statt im Stuhlkreis zu sitzen, ermöglicht der Rundgang den jungen Menschen nun, sich frei im ganzen Stadtgebiet zu bewegen, und die Anregungen und Texte, um die es an den einzelnen Stationen geht, per QR-Code auf das eigene Smartphone herunterzuladen. Doch nicht nur für junge Menschen ist der Weg interessant. „Ich habe bereits Senioren und andere Gruppen auf dem Rundgang begleitet“, sagt die Pfarrerin. Die Angebote sind vielfältig, jeder kann sich das aussuchen, was ihn besonders interessiert. Das gilt auch für Einzelpersonen.
Wie Edeltraud Perels erläutert, ist es nicht erforderlich, alle Stationen anzulaufen. Auch die Reihenfolge lässt sich individuell bestimmen. Der Weg ist insgesamt 5,2 Kilometer lang und lässt sich so zu Fuß oder per Fahrrad an einem einzigen Tag problemlos bewältigen.
Die jeweiligen Orte hat die Gottesdienstgruppe sorgfältig gewählt. „Wer in der Not hilft“ lautet das Motto der Station zwischen Ärztehaus und Apotheke am Steinweg. „Wer groß rauskommt“ heißt es an der evangelischen Kita in der Gartenstraße. Die Tafel an der Schafweide am Brühl heißt „Gott passt auf“. Die Station eins trägt den Titel „Zusammenkommen“ und ist passenderweise vor der evangelischen Kirche auf dem Klosterberg aufgestellt worden.
Bibelstellen sind auf das jeweilige Schild gedruckt und können per QR-Code auf das Smartphone geladen werden. Über den Code gelangen Besucher aber noch zu weiteren Materialien. Jede Station beinhaltet eine Einleitung, die Bibelstelle, ein Gebet, ein Lied und einen sogenannten lebendigen Text.
Am Mittwoch, 25. März, stellt die Gottesdienstgruppe die zweite Station vor dem Katharina-von-Bora-Haus an der Hinserdorfstraße vor. Interessierte Besucher sind eingeladen, um 17 Uhr am Treffpunkt zu erscheinen. Weitere Informationen zum Rundweg gibt es im Internet unter www.kirchenkreis-hanau.de/kirchengemeinden/langenselbold/selbolder-jesusweg/. (GNZ) +++