RONNEBURG

Die Kröten wandern wieder: Ehrenamtliche Helfer berichten 

Ehrenamtliche Helfer retten Kröten und helfen bei Wanderung. - Foto: Gelnhäuser Neue Zeitung


Montag, 30.03.2020

RONNEBURG - Jedes Frühjahr erwachen Kröten, Frösche, Molche und Lurche aus ihrer Winterstarre, so etwa im Monat März, wenn es nachts nicht kälter als 5 Grad Celsius ist. Dieses Jahr war das sogar zwei Wochen früher als im Durchschnitt, weil es wärmer war als vergangenes Jahr. Helfer der Vogelschutzgruppe Ronneburg unter dem Vorsitz von Stefan Herold sind im Einsatz, um die Amphibien davor zu bewahren, von Autos überfahren zu werden. 

So wurde der Krötenzaun von den Helfern ganz kurzfristig aufgestellt, berichtet Regina Dückhardt von der Vogelschutzgruppe. Zur „Truppe“ gehören dieses Jahr neben ihr selbst Regina Dückhardt Alisa Barthel, Roland Reidel, Familie Lorenz, Familie Eschenbrenner, Stefan Herold und Heiko Ruth. „Hier in Ronneburg finden sich hauptsächlich Erdkröten ein, gelegentlich finden wir auch Frösche oder Teichmolche. Die Wanderung dauert je nach Witterung circa vier Wochen.“

Männchen lässt sich vom Weibchen zum Laichplatz tragen

Die Erdkröte sei ein nachtaktives Tier, erklärt Dückhardt. Da sie Feuchtigkeit bräuchten, wanderten sie meist nachts oder bei Regen. „Sie machen sich auf den Weg zu genau dem Gewässer, in dem sie selbst aufgewachsen sind und sich von einer Kaulquappe in eine Kröte verwandelt haben.“ Die Krötendame erkennt man an ihrem dicken Bauch und dem Männchen auf ihrem Rücken. Haben sich zwei Kröten als Paar zusammengefunden, lässt sich das Männchen auf dem Rücken seiner Frau zu dem Laichplatz, dem Gewässer, wo sie geboren wurden, tragen.

„Leider müssen die Tiere häufig Straßen überqueren, um zu ihrem Laichplatz zu kommen. Das ist eine tödliche Gefahr. Mit Zunahme des Verkehrsaufkommens, dem Bau von neuen Straßen erhöhte sich die Zahl dieser Verkehrsopfer drastisch. Auch die moderne Landwirtschaft trägt zum Artenschwund bei“, erläutert Dückhardt. In Ronneburg werden die Kröten seit etwa 40 Jahren eingesammelt und über die Straße zum Angelteich gebracht. „Anfangs wurden in nächtlichen Aktionen mit Hilfe von Taschenlampen die Kröten einzeln von der Straße aufgelesen. Vor circa 35 Jahren wurde dann mit Hilfe der Gemeinde ein Krötenzaun angeschafft, der noch heute genutzt wird.“ (GNZ) +++

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