HASSELROTH

Den eigenen Traum verwirklicht

Die Wurzeln der Trap Music liegen in den Südstaaten der USA. - Foto: Gelnhäuser Neue Zeitung


Dienstag, 31.03.2020

HASSELROTH - Eigentlich heißt er Tarkan Gül, doch für seine Fans ist er einfach Shorty. Mit seinem Trap Rap hat sich der Niedermittlauer in den vergangenen drei Jahren einen Namen in der Szene gemacht. In seinen Stücken legt der 20-Jährige den Schwerpunkt auf die Musik, nicht auf die Reime. Doch die haben es in sich.

Die Wurzeln der Trap Music liegen in den Südstaaten der USA. In Deutschland ist das Subgenre des Hip-Hop noch neu. Shorty musste sich zunächst viel Kritik anhören. Doch davon ließ sich der 20-Jährige nicht entmutigen. Mittlerweile arbeitet er an seinem fünften Mixtape und plant weitere Auftritte.

Wenn der Niedermittlauer nicht an seiner Musik arbeitet, trainiert er auf dem Basketballfeld oder bereitet sich auf seine Abschlussprüfung als Krankenpfleger vor. Vor drei Jahren hat er seine Ausbildung begonnen – genauso lange macht er Musik. Trotz der anfänglichen Kritik ist er sich und seinem Stil, dem Trap Rap, stets treu geblieben. Seinen Werdegang beschreibt er treffend im Stück „Kemba Walker“, das er auf seinem Mixtape „Trapaholic“ veröffentlich hat. Darin heißt es, unterlegt von elektronischen Rhythmen: „Hör mir zu, boy. Putz deine Ohren. Ich bin für die Scheiße hier geboren. Trapaholic, das hab ich geschwor‘n. Hab nie meinen Focus verlor‘n.“ Zeilen, die davon erzählen, wie sich Shorty, den man auf Instagram unter „shortyofficialayee“ findet, seinen Platz unter vielen anderen Künstlern der regionalen Rapszene erkämpft hat.

Den ersten Song im Schrank aufgenommen

Mit seinem Bruder Volkan, der ebenfalls in der Musikszene aktiv ist, fing er an, Texte zu schreiben und Lieder aufzunehmen. „Auch Freunde machten Musik, und so kam ich dazu, selbst etwas aufzunehmen“, erinnert sich der Künstler. „Ich habe schon damals Trap Rap gehört. In den USA war der Stil bekannt, in Deutschland längst noch nicht.“

Shortys Vorbilder waren Young Thug, Drake, ASAP Rocky und Travis Scott – die es mit ihrem Trap Rap in die Charts geschafft hatten. „Ich habe dann versucht, etwas Ähnliches auf Deutsch zu machen – mit meiner Sprache den gleichen Flow zu kreieren.“ Mit seinem Bruder konnte er ein kleines Heimstudio nutzen. Volkan half bei den Texten und den Aufnahmen. Das erste Stück „Guter Tag“ haben die beiden mit dem Handy aufgenommen. „Ich fing ganz einfach an, mein erstes Mikro habe ich für 20 Euro von einem Freund abgekauft und im Schrank gerappt, wegen dem guten Sound.“

Shorty schickte das Stück einigen Freunden, die begeistert waren. Als ein Bekannter dann im Urlaub deutsche Touristen traf, die Shortys ersten Song hörten, motivierte das den Künstler, weiter an seinen Liedern zu arbeiten. Und allmählich stellte sich der Erfolg ein.

Das erste Mixtape mit sieben Songs, darunter „Guter Tag“, erschien im Oktober 2017. Ein Schulfreund des Rappers machte zu diesem Zeitpunkt Beats, eine musikalische Kooperation entstand. „Die Chemie hat sofort gestimmt“, erinnert sich der Künstler an einen spontanen Auftritt im Vertretungsunterricht. Seitdem arbeitet Shorty regelmäßig mit Till Behr alias „DizeBeatz“ zusammen, der durch die Target-Partys im Langenselbolder Jugendzentrum bekannt ist. (GNZ) +++

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