LANGENSELBOLD / ERLENSEE

Mittelzentrum: Mehrheit für Kooperation mit Erlensee

Blick über Erlensee - Foto: privat


Dienstag, 07.04.2020

LANGENSELBOLD / ERLENSEE - In seinem Bestreben, Langenselbold zum Mittelzentrum hochstufen zu lassen, hatte Bürgermeister Jörg Muth im Februar einen ungewöhnlichenv Schritt vorgeschlagen und eine Koopera­tion mit Erlensee ins_Spiel gebracht. Am Montagabend haben die Stadtverordneten mehrheitlich grünes Licht gegeben, beide Städte in einem Modellversuch als „kooperierende Mittelzentren“ in den hessischen_Landesentwicklungsplan 2000 aufzunehmen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Cornelia Hofacker, kritisiert das Vorhaben.

Die Zeit drängt. Bis zum 24. April muss die Stadt Langenselbold ihre Stellungnahme zum Landesentwicklungsplan 2000 abgeben. Seitens des Landes ist beabsichtigt, die Kooperationen im Rahmen von Modellprojekten zu begleiten und zu unterstützen. Hier setzt der_Plan des_Bürgermeisters an. Aktuell sind_Langenselbold und Erlensee als Unterzentren eingestuft. Als Mittelzentren hätten die Städte einen größeren Spielraum bei der Ansiedelung von Unternehmen, könnten mehr Flächen für Supermärkte ausweisen und würden 30 Prozent mehr Mittel aus dem Kommunalen Finanzausgleich erhalten.

Muth rechnet sich im Falle einer Kooperation mit der Nachbarkommune gute Chancen aus. „Gemeinsam zählen wir rund 30.000 Einwohner und könnten so die Lücke zwischen einem Oberzentrum Hanau und dem Mittelzentrum Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis schließen.“ Bereits jetzt weise Langenselbold eine beachtliche Entwicklung auf. Zwischen 2011 und 2018 sind die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in der Gründaustadt um 45,2 Prozent und damit weitaus stärker als im Gesamtgebiet des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main (16,8 Prozent) gewachsen.

Doch auch wenn sich Langenselbold seit Jahren im Aufwind befindet, muss die Stadt mit heftigem Gegenwind seitens der Hessischen Landesregierung rechnen. Im Mai 2019 hat die von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir eingesetzte Expertenkommission ihre Ergebnisse vorgelegt. Demnach gibt es in Hessen zu viele Mittelzentren. Besonders im Rhein-Main-Gebiet versorgten diese die Bürger aus ihren jeweiligen Nachbarkommunen nur unzureichend. Jetzt will die Landesregierung Städte und Gemeinden zu mehr Zusammenarbeit zwingen und droht damit, andernfalls Mittelzentren herabzustufen.

In der Magistratsvorlage, der die_Parlamentarier am Montag mehrheitlich zustimmten, sind diverse Zentralitätsmerkmale festgehalten, die zeigen, dass Langenselbold schon jetzt wichtige Leistungen auch für Bürger umliegender_Kommunen erbringt. Darunter der_Bahnnhof mit seinen mehr als 6.000 Pendlern pro Tag, das geplante Gesundheitszentrum, die Pflegeheime oder die Musikschule. (GNZ) +++

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