HANAU

Juden und Christen begehen höchste Feste

Das Archivfoto im Anhang zeigt Rabbiner Shimon Großberg mit Dechant Andreas Weber beim Fest der Religionen auf dem Hanauer Marktplatz im August 2019, welches die freundschaftliche und tiefe Begegnung zeigt - Foto: privat


Donnerstag, 09.04.2020

HANAU - In diesem Jahr begehen sowohl Juden als auch Christen die wichtigsten Feste ihres Glauben, Pessach und Ostern, zu selben Zeit. Beide Feste stehen in enger Verbindung zueinander. Pessach und das damit verbundenen Sedermahl erinnert an die Befreiung aus der Skalverei Ägyptens.

Die biblischen Texte, die nach jüdischem Brauch dabei gelesen werden, gehören auch zum Kernbestand der christlichen Osterliturgie. Dechant Andreas Weber schickte aus diesem Anlass der jüdischen Gemeinde in Hanau frohe Grüße.

In dem an den Rabbiner Shimon Großberg und Gemeindevorsteherin Irina Pisarevska gerichteten Brief drückte Weber die Verbundenheit der Christen aus: "Am Gründonnerstag und in der Osternacht lesen wir auch im christlichen Gottesdienst diese Texte. Gerade deshalb fühlen wir Christen uns Ihnen, unseren jüdischen Schwestern und Brüdern, im Glauben tief verbunden. Sie sind wirklich unsere "älteren" Geschwister und werden es immer bleiben - in hoher Wertschätzung und Zusammenhalt."

Das Schreiben nimmt auch Bezug auf die derzeitige Situation der Corona-Krise, die sichtbare Zeichen des Zusammenhalts und der Soldarität über alle Religionsgrenzen hinweg fordere: "In diesem Jahr können wir alle keine öffentlichen Gottesdienste feiern. Im Zusammenhalt werden wir die Krise meistern - nicht zuletzt durch ein tiefes gemeinsames Gottvertrauen und im Gebet zu Gott, der seinen Bund für immer halten wird. Schön, dass sich gerade jetzt so viele sichtbare Zeichen der Solidarität entwickeln."

Weber wünschte im Namen der katholischen Gläubigen Hanaus und der Region, aber auch ganz persönlich, ein gesegnetes und frohes Pessachfest. (pm) +++