"Er war immer höflich und hilfsbereit" - Warum musste Leo D. (57) sterben ?

HANAU - Es ist Sonntagabend, als Anwohner in der Hanauer Limesstraße einen lautstarken Streit hören. Gegen 20:20 Uhr rufen sie die Polizei. Leo D. (57) liegt regungslos im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses - in einer riesigen Blutlache. Die Wiederbelebungsversuche des Rettungsdienstes sind erfolglos. 

Leo D. war lange im Hanauer Verein 'Straßenengel e.V.' aktiv. Der Verein setzt sich für Obdachlose und von Altersarmut betroffene Menschen ein. "Leo war seit drei Jahren, seit es den Verein gibt, bei uns aktiv und hat uns viel geholfen. Ich habe ihn als liebenswerten, hilfsbereiten und ruhigen Menschen kennengelernt", sagt Sabine Assmann, Vorsitzende des Vereins im Gespräch mit KINZIG.NEWS.

Warum musste Leo D. sterben? Die Polizei steht vor einem Rätsel. Seine Lebensgefährtin wird noch am Sonntagabend festgenommen. Sie war stark alkoholisiert. Die 41-Jährige ist inzwischen wieder entlassen worden. Ein dringender Tatverdacht hinsichtlich eines Tötungsdelikts bestehe derzeit nicht. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft laufen weiter. Die Ergebnisse der Obduktion sollen in den nächsten Tagen vorliegen. Weitere Informationen sind noch nicht bekannt.

"Zuletzt habe ich ihn von weitem auf der Straße gesehen. Und im Frühjahr bei der Beerdigung eines Obdachlosen. Aber schon in den letzten Wochen war er in keiner guten, körperlichen Verfassung. Er sah nicht glücklich aus und hatte ein blaues Auge", so Assmann. Danach habe sie ihn nicht mehr gesehen. Mit seiner 41-jährigen Lebensgefährtin soll Leo seit letzten Sommer zusammen gewesen sein. In den letzten Monaten war er kaum noch bei den Straßenengeln aktiv.

Nach der Freigabe des Leichnams durch die Rechtsmedizin soll die Urne am Hanauer Hauptfriedhof in einem Baumgrab der Straßenengel beigesetzt werden. "Für uns ist es einfach unerklärlich was am Sonntagabend passiert ist."+++