MAIN-KINZIG-KREIS

Sportminister Beuth: "Müssen den Fußball wieder auf den Fernseher bringen"

Exklusiv-Interview mit K.N-Chefredakteur Christian P. Stadtfeld, dieses Mal nicht persönlich - sondern per Telefon - Foto: Archiv


Samstag, 18.04.2020
von CHRISTIAN P. STADTFELD

MAIN-KINZIG-KREIS - Keine Bundesliga, kein Amateur-Fußball. Die Corona-Krise bringt auch die Sportwelt komplett durcheinander. Wann der Ball wieder rollt, ist noch völlig offen. "Jetzt einen Zeitpunkt X zu nennen, wäre zu früh und nicht seriös", sagt Hessens Sport- und Innenminister Peter Beuth (52, CDU) im exklusiven Telefon-Interview. "Der Ball rollt dann wieder, wenn es die Pandemie zulässt." 

"Im Zwei Wochen-Rhythmus bewerten wir die Infektionszahlen, schauen uns die Entwicklung an und treffen maßvoll Entscheidungen, die langsam und behutsam zu einer Rückkehr in die Normalität führen. Im Sport wird es einen Stufenplan geben. Man muss hier natürlich unterscheiden, ob es sich um Einzelsport handelt oder ob sich Sportler direkt gegenüber stehen", so Beuth, der mit den Verbänden einen Fahrplan erarbeitet, um zunächst den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen.

Wegen Corona: Auf Bilder wie diese müssen die Fans noch lange warten - Archivbild: Yowe

Wegen Corona: Auf Bilder wie diese müssen die Fans noch lange warten - Archivbild: Yowe

Beuth zur Bundesliga: "Geisterspiele sind das kleinere Übel."

Beim Thema Bundesliga hat der Innenminister eine klare Meinung: "Wir müssen den Profi-Fußball wieder auf den Fernseher bringen. Das ist auch eine emotionale Geschichte, denn für einen Großteil der Bevölkerung ist es auch in schwierigen Zeiten wichtig, wieder das Fußballerlebnis zu spüren", sagt Beuth, nennt aber auch wirtschaftliche Gesichtspunkte als Grund: "Der Schaden wird in der Deutschen Fußballliga sonst so groß sein, dass es etliche Vereine nicht überleben."

Das dürfe nicht passieren, schließlich gehe es um die Existenz der 1. und 2. Bundesliga. "Geisterspiele unter strengen hygienischen Regeln sind das kleinere Übel. Wir müssen die Saison zu Ende bringen und dann darauf hoffen, dass wir die Pandemie im Griff haben." Auf die Frage, wann für die Fans Live-Fußball im Stadion wieder möglich ist, und ob es in diesem Jahr noch sein wird, wollte sich Beuth nicht festlegen.

Hessenweit gibt es fast 8.000 Sportvereine. Viele haben Angst, sind in Existenznot. "Das ist uns bewusst und denen werden wir auch helfen", macht Sportminister Beuth klar, denn er weiß um die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Vereine. "Mit den Spitzenverbänden bin ich im engen Austausch und wir werden bald konkrete Hilfsprogramme vorstellen. Für Vereine mit Wirtschaftsbetrieb gibt es Soforthilfen." +++

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