REGION

Wetterumschwung: Vorerst Schluss mit sonnigen Tagen

Die Bodenwerte zeigen: Es ist aktuell viel zu trocken. - Foto: Maria Franco


Dienstag, 28.04.2020
von mkr

REGION - Der Monat April neigt sich langsam dem Ende zu. Frühsommerliche Temperaturen begleiteten uns die letzten Wochen – vom Regen größtenteils keine Spur. Die Folgen für die Natur und die Bauern ist groß. Trockenheit gefährdet die Ernte und die akute Waldbrandgefahr ist alarmierend. Die nächsten Tage versprechen aber einen Wetterumschwung. KINZIG.NEWS hat beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach nachgefragt. Was kommt wettertechnisch auf uns zu und wie fällt die bisherige Bilanz zum April 2020 aus?

Andreas Friedrich, Pressesprecher und DWD Tornadobeauftragter, bestätigt: Bis einschließlich Montag dieser Woche sei es extrem trocken gewesen. Die Werte für Hessen sprechen für sich: Vom 01. April bis zum Montagmorgen sind gerade einmal 8,5 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen. Normal seien im Schnitt 57,3 Liter. "Somit wurden nur 15 Prozent der normalen Monatsumme bis jetzt erreicht."

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind erkennbar. "Die Böden in den oberen 30 Zentimetern sind staubtrocken", so Friedrich. Viele Pflanzen-Kulturen benötigen Wasser und müssten zusätzlich bewässert werden. Tiefere Bodenschichten seien hingegen noch feucht. "Zum Glück haben tiefere Wurzeln, wie von Bäumen beispielsweise, noch ausreichend Wasser gespeichert."

Höchste Zeit also für eine Veränderung: "Der Wetterumschwung kommt gerade noch rechtzeitig", stellt Friedrich fest. Ab Dienstag ändert sich schließlich die Wetterlage. "Bisher hatten wir es mit Hochdruckgebieten zu tun, nun dreht die Windrichtung um und es kommt feuchtere Luft aus dem Atlantik zu uns." Die Folge: Es wird wieder etwas frischer, bewölkter und bis Sonntag treten immer wieder Regenschauer, mancherorts sogar Gewitter, auf. Die Chancen stünden gut, dass flächendeckend überall Regen fällt. "Es hängt davon ab, wo es runter kommt, aber die Böden werden oberflächlich feucht." Somit könne vor allem der aktuellen Waldbrandgefahr entgegengewirkt werden.

Wie schneidet der April im Vergleich zu den letzten Jahren ab? Ein Blick in die Aufzeichnungen verrät: Die letzten elf Jahre gab es nur trockene Aprilmonate zu beobachten. Für den trockensten April-Monat steht das Jahr 2007 mit 1,5 Litern pro Quadratmetern. Danach geht es weiter in die Vergangenheit: Platz 2 führt ins Jahr 1893 mit 3,2 Litern. Friedrich schließt es nicht aus, dass den dritten Rang dieser April einnehmen wird. Dann wäre der April 2020 der dritt trockenste seit den Wetteraufzeichnungen von 1881. +++

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