Zoos, Museen und Spielplätze: Politik erlaubt ein paar mehr Freiheiten
Donnerstag, 30.04.2020
von HANS-HUBERTUS BRAUNE
WIESBADEN / BERLIN - "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier nach der Videokonferenz der Länderchefs und der Bundeskanzlerin in Bezug auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie. Kanzlerin Angela Merkel und die 16 Regierungschefinnen und Chefs der Bundesländer haben am Donnerstag über die aktuelle Situation der Corona-Pandemie diskutiert.
Ein Kernthema der Beratungen war laut Bouffier die Situation der Familien mit Kindern. "Wir haben beschlossen, dass die Kinderspielplätze wieder öffnen dürfen", sagte Bouffier. Wann genau, ist dagegen noch unklar. Am Samstag tagt das Corona-Kabinett in Hessen, welches die entsprechenden Verordnungen ändern muss. Vermutlich werden die Entscheidungen vom Donnerstag ab kommenden Montag gelten.

Samstag tagt das hessische Corona-Kabinett
Auch Zoos sowie botanische Gärten dürfen wieder aufmachen, ebenso Museen und Ausstellungen. Alles unter strengen Hygienevorgaben. Ob, ab wann und wie weitreichende Öffnungen - etwa in der Gastronomie - möglich sind, wollen die Regierungsverantwortlichen am 6. Mai 2020 besprechen. Auch was den Sport angeht, wollen die politisch Verantwortlichen am kommenden Mittwoch erneut beraten und möglichst entscheiden. Bouffier erläuterte, dass eine gemeinsame Regelung angestrebt werde. Sportarten wie Tennis, Golf oder auch Leichtathletik können wohl zeitnah betrieben werden. Wie es mit dem Mannschaftssport und dem Profisport weitergeht, auch das soll am kommenden Mittwoch konkret besprochen werden.
Sport, Gastronomie und Kindertagesstätten
Das gelte auch für die Kindertagesstätten. "Wir wollen am Mittwoch den Familien eine klare Botschaft geben", sagte Bouffier. Ziel sei, die Kinder möglichst zeitnah wieder in die Kindertagesstätten und Schulen zu lassen. "Dass Kinder nicht vor dem 31. August in die Kindertagesstätten dürfen, ist absurd", sagte der Ministerpräsident. Über allem stehe jedoch die Einhaltung der Hygieneregeln. "Wir haben die Pandemie bislang nicht besiegt", machte Bouffier deutlich.

Die Kurven der Infektionszahlen sind seit einigen Tagen unterschiedlich deutlich abgeflacht. Deutschlandweit infizieren sich dennoch täglich rund 1.000 bis 1.500 Menschen, in Hessen schwankte die Zahl in den vergangenen Tagen zwischen 35 und 128. In den Kliniken sollen wieder mehr Operationen erlaubt werden.
Deutlich wurde aus den Äußerungen von Bouffier, dass die Interessen der einzelnen Bundesländer unterschiedlich sind. Das liege an den unterschiedlich hohen Infektionszahlen und der jeweiligen Situation. Gerade in Bayern und Baden-Württemberg sind die Zahlen deutlich höher im Vergleich zu anderen Bundesländern. +++