HANAU

Friseure öffnen heute wieder: Hairline-Chef Michael Dörr über die Situation

Ab Montag dürfen die Friseure ihre Geschäfte wieder öffnen - Fotos: Tobias Rehbein


Montag, 04.05.2020
von TOBIAS REHBEIN UND HANS-HUBERTUS BRAUNE

HANAU - Die Auftragsbücher sind bis mindestens Ende des Monats voll. Auf den ersten Blick scheint es, dass die Friseure die Krise überstanden haben. Ab Montag dürfen sie und ihre Kollegen im gesamten Bundesgebiet ihre Salons wieder öffnen - allerdings nur unter strengen Auflagen. Das gilt auch für Friseurmeister Michael Dörr. Er ist Geschäftsführer von "Hairline" und betreibt vier Filialen in Hanau und Nidderau. Eine solche Situation wie die Corona-Pandemie hat auch der Friseurmeister noch nicht mitmachen müssen.

Er hofft, dass seine Mitarbeiter und Kunden "ruhig bleiben" - die ersten Tage nach der Wiedereröffnung werden sicher etwas hektisch. Die Nachfrage nach einem Friseurtermin ist groß. "Jeder will jetzt bei den Ersten sein", sagt Dörr. Doch jeder Salon in Deutschland habe nach dem Hochfahren die gleiche Situation.

34 Mitarbeiter, Meister, Gesellen und sieben Auszubildende


"Derzeit sind wir bis Ende Mai zum Großteil ausgebucht. Spontan ist eher im Laufladen in Nidderau und eventuell in Wolfgang noch hier und da eine Lücke", sagt der Inhaber. 34 Mitarbeiter, Meister, Gesellen und sieben Auszubildende arbeiten in seinen Salons. Trotz der großen Nachfrage, sind sie keineswegs ausgelastet.

Friseurmeister Michael Dörr

Friseurmeister Michael Dörr

Denn die Corona-Lockerungen sind mit erheblichen Auflagen verbunden. So musste auch Dörr einige finanzielle Mittel für die Hygienemaßnahmen und kleineren Umbauten investieren und darf nicht jeden Platz in den Salons besetzen. "Wir können in der Kernarbeitszeit eigentlich nur zu 50 Prozent hochfahren", sagt Dörr im Gespräch mit KINZIG.NEWS. "Wir machen alles, was möglich ist, inklusive Schichtarbeit." Doch Dörr ärgert trotz der wichtigen Sicherheitsmaßnahmen, dass er als Geschäftsmann und die Kunden, "am Ende wieder die Kosten für Dinge tragen, die verordnet werden und Firmen die Lücke erkennen und weit über 100 Prozent Aufschläge erkennen", sagt der Inhaber von "Hairline" und meint die überhöhten Preise für Masken und Hygieneartikel am Markt . Er fordert feste und bezahlbare Preise, eine Preisbindung oder Obergrenze.

Haare werden im Salon gewaschen


Für die Kunden gibt es diverse Vorsichtsmaßnahmen. Dazu gehört auf jeden Fall vorher einen Termin zu vereinbaren, es gibt keinen Trockenschnitt, keine Bart-, Augenbraue- oder Wimpernpflege. Laufkunden müssen bereits sein, ihre Kontaktdaten für drei Wochen zu hinterlegen. Die Friseure müssen zudem die Haare ihrer Kunden erst waschen, bevor sie schneiden oder frisieren.


Das Tragen von Mund- und Nasenschutz ist ebenfalls vorgeschrieben. "Acht Stunden unter einer Maske zu arbeiten birgt auch Gesundheitsrisiken", sieht Dörr Diskussionsbedarf mit den Behörden. Natürlich hält er sich an die Vorgaben, "die Gesundheit meiner Mitarbeiter ist mir wichtig".

Dörr wünscht sich Geduld und Verständnis

Ob das alles machbar ist, könne er erst in zwei Tagen einschätzen. Vor allem auch, was "machbar heißt". Die Corona-Pandemie sorgt weiter für erhebliche Einschnitte und Einschränkungen. Die Lockerungen machen es nicht unbedingt einfacher, vieles muss sich und wird sich einspielen. Geduld und Verständnis, das wünscht sich Michael Dörr von allen Kunden der Salons. "Wir machen alles, was möglich ist", sagt der Inhaber von "Hairline". +++

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