FRANKFURT AM MAIN

Oberbürgermeister Feldmann fordert realistische Abstandsregeln für Gaststätten

Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) - Foto: Stadt Frankfurt am Main


Dienstag, 19.05.2020

FRANKFURT AM MAIN - "Ich habe durch Corona Umsatzeinbußen in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro", sagt Gastronom Thomas Klüber, der unter anderem das Restaurant Walden in der Innenstadt von Frankfurt am Main betreibt.

Die Außenterrasse des Restaurants im Kleinen Hirschgraben bietet eigentlich 150 Personen Platz – durch die Fünf-Quadratmeter-Regel können nun aber maximal 50 Gäste bewirtet werden. Die Regel besagt, dass sich in Restaurants und Cafés auf fünf Quadratmetern Fläche nur ein Gast aufhalten darf. Sie ist bundesweit einzigartig und gilt nur in Hessen. Würde – wie in anderen Bundesländern – nur der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen gelten, hätte Klüber auf seiner Terrasse immerhin 100 Plätze zur Verfügung.

"Nationale Standards auch für Hessen"

"Ich sehe die große Not der Gastronomen und fordere das Land auf, diese Regel kurzfristig zu überarbeiten. Es geht nicht darum, auf Abstandsregeln zu verzichten, aber wir brauchen eine Übernahme der nationalen Standards auch für Hessen, die es den Wirten erlauben, wirtschaftlich zu arbeiten“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen sei wie in allen anderen Bundesländern das richtige Maß. Feldmann hatte bereits vergangene Woche das Restaurant Margarete besucht, um sich ein Bild über die Auswirkungen der Fünf-Quadratmeter-Regel zu machen. Schnell sei ihm klar gewesen, in welche Schwierigkeiten sie die Wirte bringe. Inzwischen fordert auch der Hessische Städtetag gemeinsam mit Frankfurt, diese Regelung anzupassen.

Feldmann sprach auch mit Christian Dressler, der die Lohrberg-Schänke betreibt und erkundigte sich nach der dortigen Situation. „Wir haben durch unsere große Außenfläche natürlich Vorteile, die andere Gastronomen nicht haben“, sagt Dressler. Dennoch müsse auch er auf rund die Hälfte seiner Außenplätze verzichten. In den Innenräumen stelle ihn die hessische Regelung vor große Probleme: Von ursprünglich 90 Plätze könnten hier nur 15 Plätze angeboten werden. „Bei schlechtem Wetter werden wir schließen müssen oder nur einen To-Go-Verkauf anbieten“, sagt Dressler.

Bisher zeigen sich die Gäste überwiegend einsichtig für die Vorschriften und Hygieneregeln – auch in Bezug darauf, dass sie ihre Kontaktdaten beim Besuch eines Restaurants oder Cafés angeben müssen. „Die Frankfurter verhalten sich überwiegend sehr vorbildlich und zeigen großes Verständnis für die Auflagen“, sagt der Oberbürgermeister. Daher werde er sich weiter dafür einsetzen, das Leben in Frankfurt Stück für Stück zu normalisieren. "Eine realistische Abstandsregel in Gaststätten gehört dazu", fügte Feldmann hinzu. (pm) +++

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