GELNHAUSEN

Kreisspitze trifft sich mit Veritas-Betriebsrat: "Ein starker Überlebenswille"

Die Kreisspitze um Landrat Thorsten Stolz (vorne) besprach mit dem Veritas-Betriebsrat um Glenn Lawrence (Zweiter von rechts) die Situation beim Gelnhäuser Traditionsunternehmen


Freitag, 22.05.2020

GELNHAUSEN - Einmal mehr haben sich Mitglieder des Veritas-Betriebsrats und die Spitze des Main-Kinzig-Kreises zum Informationsaustausch getroffen, um über die Zukunftsperspektiven des Unternehmens, das laufende Insolvenzverfahren und die Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sprechen.

Die Gelnhäuser Firma Veritas hatte vor wenigen Wochen einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen am Standort in der Barbarossastadt vor einer ungewissen Zukunft für ihr Unternehmen. "Wir wollen um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Wir wollen unseren Traditionsbetrieb erhalten und suchen hier einen breiten Schulterschluss", erklärte Betriebsratsvorsitzender Glenn Lawrence.

Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann hatten sich mit vier Mitgliedern aus dem Betriebsrat getroffen, um diesen Schulterschluss zu bekräftigen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Main-Kinzig-Kreises hervor.

Während der Betriebsrat die aktuelle Situation beleuchtete, berichtete die Kreisspitze von ihren Gesprächen, die sie in den vergangenen Wochen geführt hatte, um die Zukunftsaussichten für die Veritas zu verbessern. Der Main-Kinzig-Kreis war unter anderem in einen Austausch mit der hessischen Landesregierung getreten und hat hier um aktive Unterstützung geworben. Die Corona-Krise treffe den Automobilsektor und damit auch die Zulieferer hart, das trübe die kurzfristigen Prognosen für das Unternehmen zusätzlich, wie beide Seiten übereinkamen.

Investor für Traditionsunternehmen gesucht

"Im laufenden Insolvenzverfahren gilt es, vor allem einen verlässlichen Investor zu finden, der das Traditionsunternehmen übernimmt und gemeinsam mit der Belegschaft eine Perspektive entwickelt", führte Landrat Thorsten Stolz aus. Natürlich stelle das Insolvenzverfahren eine harte Probe dar, sowohl für die Eigentümer und die Belegschaft als auch für Geschäftspartner. „Doch ein Insolvenzverfahren muss nicht das Ende bedeuten. Bei einem Insolvenzverfahren besteht die Möglichkeit, das Unternehmen zu sanieren, und darin liegt die Chance auch für die Veritas AG“, so Thorsten Stolz. Die Kreisspitze will sich daher auch mit dem beauftragten Insolvenzverwalter zeitnah treffen, um sich über das weitere Vorgehen zu informieren, denn der Insolvenzverwalter ist jetzt "Herr des Verfahrens".

Nach dem Gespräch mit dem Betriebsrat sehen Thorsten Stolz, Susanne Simmler und Winfried Ottmann „einen starken Überlebenswillen des Unternehmens, getragen durch eine starke Mitarbeiterschaft“: „Das ist es, worauf am Ende ein Investor aufbauen kann. Es lohnt sich, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden und sie über die laufenden Insolvenzverhandlungen zu informieren. Denn mit ihnen ist ein guter Neuanfang möglich.“ Über die Möglichkeiten der Unterstützung und die nächsten Verfahrensschritte tauschten sich Kreisspitze und Betriebsrat aus. Sie vereinbarten, in den kommenden Wochen miteinander im Gespräch zu bleiben, denn klar sei auch, dass der bevorstehende Weg nicht einfach werde. (pm) +++

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