SINNTAL

PRESSEMITTEILUNG: Erfinder von "Goliath": Mehr Zeit für Verwirklichung der Pläne

Udo Gärtner (links) und Robin Krack zeigen, wie die Pilotanlage ausschauen soll. - Foto: Bensing & Reith


Dienstag, 26.05.2020

PRESSEMITTEILUNG:

SINNTAL - Ziel der beiden Erfinder Udo Gärtner und Robin Krack war es, eine Pilotanlage ihres Goliath-Energiespeichersystems bei der Weltausstellung Expo im Herbst 2020 in Dubai zu präsentieren. Die Corona-Pandemie hat letztlich dafür gesorgt, dass die Expo genau um ein Jahr verschoben wurde. „Nicht schlimm“, sagt Udo Gärtner, „das lässt uns etwas mehr Zeit bei der Verwirklichung unserer Pläne.“

Krack (Jossa) und Gärtner (Sannerz) aus Sinntal haben ein Speichersystem erfunden, das Energie in großen Mengen mit einem Wirkungsgrad von etwa 80 Prozent speichern kann (siehe Hintergrund).

Mit dem Unternehmen Empire Global Investment Management aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen Krack und Gärtner seit einigen Monaten in enger Verbindung. Eingefädelt hatte die Verbindung nach Abu Dhabi der ehemalige Staatssekretär Professor Rainer Bomba. Der Geschäftsführer der Company, Faisal Abdullah Al Ali, war bereits in Sannerz, Krack und Gärtner reisten zweimal nach Abu Dhabi. 

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation für die Goliath-Schöpfer verändert, aber nicht unbedingt verschlechtert. „Klar ist, dass zurzeit mit möglichen Investoren keine Treffen stattfinden können. Aber die Technik macht ja ein weltweites Kommunizieren möglich“, sagt Maschinenbau-Ingenieur Robin Krack, der weitere Kontakte nach Ägypten, Indien und nach Nordamerika bestätigt. „Generell ist aufgrund von Corona Nachhaltigkeit und saubere Umwelt noch mehr in den Blickpunkt geraten“, fügt Udo Gärtner hinzu. Und in den erdölexportierenden Ländern schaue man sich noch mehr nach Alternativen um: „Dort merkt man, was passiert, wenn die Nachfrage nach Öl abnimmt.“

Derweil laufen die Planungen für den Bau eines Prototyps weiter. Die Speichereinheiten, die für die Expo geplant sind, sollen 30 Meter hoch und 30 Meter tief sein. Verhandlungen mit potenziellen Lieferanten gehen in die entscheidende Phase. „Goliath kann erneuerbare Energie speichern und auf Knopfdruck freigeben. Ein frei skalierbarer Massenenergiespeicher stellt das entscheidende Puzzleteil dar, das den heutigen Energieketten in Bezug auf erneuerbare Energien fehlt“, sagt Robin Krack abschließend.


Hintergrund: So funktioniert Goliath

Goliath basiert wie 99 Prozent der weltweiten Massenenergiespeicher auf dem Prinzip eines Pumpspeicherkraftwerks und hat einen Wirkungsgrad von 75 bis 80 Prozent. Goliath ist dabei allerdings — im Gegensatz zu sämtlichen anderen Pumpspeicherkraftwerken — nicht auf topografische Gegebenheiten angewiesen.

Goliath funktioniert wie folgt: Zu speichernder Strom wird durch eine Pumpe in die potenzielle Energie des Wassers umgewandelt. Dabei wird Wasser in die Höhe befördert und von oben in einen Zylinder gepumpt. Der hydraulische Druck des Wassers zusammen mit dessen Gewichtskraft drückt den Kolben im Zylinder entgegen seiner Auftriebskraft in das untere Wasserreservoir.

Hierbei halten sich die Gewichtskraft des Wassers und die Auftriebskraft des Kolbens zu jedem Zeitpunkt die Waage, sodass jeder Ladezustand von 0 bis 100 Prozent erzielt werden kann.

Dieser Speicherzustand kann durch das Gleichgewicht so lange beibehalten werden, bis wieder Bedarf an der eingespeicherten Energie besteht.

In diesem Fall wird die Energie mithilfe der Turbine bedarfsgerecht in Strom umgewandelt. Dazu wird der Zugang zur Turbine freigegeben. Das in die Tiefe rauschende Wasser gibt seine Energie an der Turbine wieder in Form von Strom ab.

Durch das entweichende Wasser reduziert sich die Gewichtskraft, die auf den Auftriebskolben wirkt, wodurch dieser wieder emporsteigt und dafür sorgt, dass sich das System wieder komplett entleeren kann. Dieser Prozess kann zu jedem Zeitpunkt gestoppt werden. (pm) +++

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