SINNTAL

Großartiges Mittsommer-Jahreskonzert des Musikvereins Sannerz

Beim Jahreskonzert heizte der Musikverein Sannerz den Gästen ein. - Fotos: Walter Dörr


Montag, 17.06.2019
von Walter Dörr

SINNTAL - Mittsommer wird nicht nur in den skandinavischen Ländern gefeiert. Die Sommersonnenwende kann man auch in unseren Breiten feiern – und früher als die im hohen Norden und in Form eines Mittsommerkonzertes. Der Musikverein Sannerz gibt sich für sein Jahreskonzert immer ein besonderes Motto und am Samstagabend war es deshalb ein musikalisches Mittsommerfest. 

Temperaturmäßig herrschten draußen 23 Grad und in dem Saal gefühlt doppelt so hoch lag man sommerlich richtig. Für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Sannerz bedeutete das aber, dass sie einen schweißtreibenden Job zu meistern hatten. Da das Publikum bei einigen Stücken in Form von rhythmischem Klatschen oder Schunkeln (auf das Armeeinhängen wurde temperaturbedingt verzichtet) von der sympathischen Moderatorin Marina Stang zum Unterstützen animiert wurde, war es für alle ein heißes Konzert. Das Jahreskonzert, der alljährliche musikalische Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm des Musikvereins Sannerz, wurde im musikalischen Niveau der Darbietungen voll gerecht.


Vorsitzender und Dirigent Gereon Fuchs begrüßte zu Beginn die zahlreichen Gäste, darunter wie immer Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich, Pfarrer Werner Pfundstein, Pater Franz-Josef Urselmans, der neue Leiter des Jugendhilfezentrum Don Bosco in Sannerz, Patrick Will, die Förderschulrektorin der Johann-August-Waldner-Schule (Ersatzschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung in der Trägerschaft der Salesianer Don Boscos), Walburga Strott, die als Klarinettistin in den Reihen des Musikvereins spielt, die Ehrenmitglieder des Musikvereins, die Vertreter der anderen örtlichen Vereine, sowie dem Sannerzer und Vollmerzer Ortsbeirat. Fuchs freute sich, dass auch Kollegen von befreundeten Musikvereinen zum Konzert gekommen waren. Ein abwechslungsreiches „Sommer“-Programm habe man zusammengestellt, sagte Gereon Fuchs, und lud neben den Darbietungen zum Genuss von thementypischen Getränken ein. Zwischen den vier Programmblöcken waren deshalb kurze Pausen eingeplant.

Den Programmschluss konnten die Konzertbesucher übrigens selbst bestimmen. Mittels „Wunschwahlzetteln“, die ausgefüllt und abgegeben werden konnten, wurde die Hitliste der vorgeschlagenen sechs Titel ermittelt – und die drei beliebtesten wurden am Ende des Konzertes gespielt. Das leistungsstarke Orchester zog von Beginn an alle Register seines Könnens, um bei den Freunden der Blasmusik im Publikum anzukommen. „Die Sonne geht auf“ hieß der Konzertmarsch der Extraklasse zur Eröffnung. Die „Tandovi“-Polka dann ein beschwingt lustiger Titel. “Can't Help Falling in Love” von Elvis Presley zeigte eindrucksvoll, dass die Sannerzer auch anders können. Die golden Hits der Beach Boys ließen Stimmung aufkommen, denn die Ü50-Generation im Publikum war in ihrem Element surfte quasi, klatschte und sang nicht nur bei „Barbara Ann“ mit. Mit „Von Freund zu Freund“, die erfolgreiche Polka von „Viera Blech“, präsentierte der Musikverein moderne Blasmusik.  


Mit dem allseits und international bekannte „Rosamunde“ ging das Programm weiter. Im Walzertakt – und durchaus schunkeltauglich – folgte „Sommernacht in Prag“. „The sound of silence“ (Der Klang der Stille) von Simon & Garfunkel ein angenehmer Kontrast, auch die Filmmusik „Lenas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“. Das Medley „Spirit of 69“ sorgte dann wieder mit Titeln wie „I'm A Believer”, “Massachusetts”, “Take Me Home” oder “Country Roads” für Topstimmung. Neu im Repertoire hatte die böhmisch, mährische Polka “Am Zehenstadel” Premiere. „One Moment in Time“, der fulminante Popsong von Whitney Houston, den 1988 Albert Hammond aus Anlass der Olympischen Sommerspiele in Seoul geschrieben hat, ist ein Standard-Titel des Musikvereins Sannerz. Die acht Blechbläser des Orchesters hatten dann ihren viel umjubelten Soloauftritt. Mit der Wiesengraben-Polka „Erinnerung an Brennberg“, dem „Fliegermarsch“ und der Polka „S’Rehragout“ begeisterte das Oktett mit trendig dargebotenem Blech. Mit zwei weiteren Premieren begann der letzte Programmteil: „Opening“ heißt der schwungvolle Konzertmarsch von Ernst Hoffmann und „Teplicka“ (benannt nach einem 100-Seelen-Ort in Tschechien) ist eine gemütliche Polka von Ladislav Kubes. Ein Angsttitel für Moderatorin Marina Stang folgte dann. Wie sie in ihrer Ankündigung sagte, würden ihre Musikerkollegen immer hoffen, dass sie sich verspricht. Aber keine Chance, der Titel „Uschi-Polka“ ging problemlos über ihre Lippen und das Orchester intonierte die Polka perfekt. Entsprechend dem Publikum-Voting folgten zum Programmschluss „Don’t let the sun go down on me“ von Elton John, der „Böhmische Traum“, den Norbert Gälle für die Scherzachtaler Blasmusik komponierte, und punktgleich „Auf der Vogelwiese“ von Ernst Mosch und seinen Original Egerländer Musikanten. Mit stehenden Ovationen und langem Beifall forderten die Konzertbesucher eine Zugabe. Den „Deutschmeister Regimentsmarsch“ , der wohl bekannteste Militärmarsch des österreichischen Komponisten Wilhelm August Jurek war der finale Musikgenuss. Bei einem geselligen Beisammensein reflektierten die Besucher die musikalische Leistung des Musikvereins Sannerz. +++