MAIN-KINZIG-KREIS

Alternative eigener Pool? - Riesige Nachfrage bereitet Sorgen

Foto: Moritz Pappert


Samstag, 27.06.2020
von MORITZ PAPPERT

MAIN-KINZIG-KREIS - Geschlossene Schwimmbäder, gesperrte Badeseen und eingeschränkter Urlaub: Gerade bei heißen Temperaturen fehlen vielen Menschen die Alternativen zur Abkühlung: Die Badesaison 2020 wird anders: Auch wenn die Landesregierung beschlossen hat, dass Schwimmbäder wieder öffnen dürfen, sind viele Schwimmbäder in der Region derzeit noch geschlossen. Auch die Badeseen öffnen nur zum Teil.

Doch die Lösung liegt offenbar nahe: ein Pool im eigenen Garten. In den meisten Baumärkten in der Region sind die Pools schon ausverkauft. "Wir bekommen erst wieder nächstes Jahr neue Pools. Die Hersteller sind alle ausverkauft", heißt es auf Nachfrage in einem Baumarkt. Doch so schön ein eigener Pool auch ist, der Wasserverbrauch steigt dadurch immens.

Seit dem Hitzesommer 2018 sind die Grundwasservorräte bis heute nicht wieder auf ihr übliches Maß angestiegen. Im Schnitt verbrauchen die Bundesbürger 123 Liter pro Kopf und Tag. Besonders im Sommer steigt dieser Verbrauch jedoch erheblich.

"Diesen saisonalen Mehrverbrauch von circa 40 Prozent, sonst üblich an heißen Sommertagen, registrierten die Kreiswerke Main-Kinzig nun schon im April und Mai. Zum einen bindet die aktuelle Situation überdurchschnittlich viele Menschen an ihr Zuhause, was zu einer vermehrten Wassernutzung im Haushalt führt. Zum anderen kommt die verstärkte Gartenbewässerung hinzu. Auch mehrere Brände unter anderem in Waldgebieten haben bereits den Bedarf spürbar erhöht", erklärt ein Sprecher der Kreiswerke Main-Kinzig.

Symbolbild

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Private Pools werden zur Herausforderung

Den Versorgungsunternehmen sei zudem bewusst, dass unter anderem die besonderen Hygienemaßnahmen hinsichtlich der Corona-Eindämmung einen erhöhten Verbrauch nach sich ziehen. "Darauf sind wir vorbereitet. Dieses Kontingent für die zusätzliche Körperhygiene ist elementar wichtig und stellt nicht das Problem dar", sagt Björn Schmidt, Technische Führungskraft Trinkwasser bei den Kreiswerken.

Die Kreiswerke appellieren, eine eventuell geplante Pool-Anschaffung noch einmal zu überdenken. Zudem solle möglichst auch auf die Grünlandbewässerung verzichtet werden. Im Umgang mit den lokalen Trinkwasserressourcen liege noch einiges an Potential. Gerade jetzt könne etwa stärker darauf geachtet werden, wann besser Regenwasser statt Trinkwasser zu nutzen sei. Etwa für die Gartenbewässerung im privaten Bereich, aber auch im Haushalt für die Toilettenspülung oder die Waschmaschine. 

Eine nie dagewesene Nachfrage

Auch die Firma LiGaLo GmbH aus Lauterbach im Vogelsbergkreis kann den Trend bestätigen, sie betreibt unter anderem zwei Onlineshops: "Im Moment erleben wir eine nie dagewesene Nachfrage an Pools. Viele Gartenbesitzer sehnen sich nach einem Schwimmbecken im eigenen Garten, auch weil für die Mehrheit der Bevölkerung der Urlaub aufgrund von Corona in diesem Jahr ausfällt". 

Die Pools seien besonders bei Familien mit Kindern beliebt, schließlich wollen diese auch in den diesjährigen Sommerferien schwimmen. Bereits in den vergangenen Jahren sei die Nachfragekurve enorm angestiegen, aber Corona übertreffe alles, heißt es seitens des Poolvertriebs. Stahlwandpool-,Frame und Quickup Pools zählen auch zu den Bestsellern des Unternehmens. Bei den beiden Letzteren handelt es sich um Aufstellpools, die sich einfach und ohne baggern im Garten installieren lassen.  +++

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