Weingut Steinau: Die Weinbruderschaft lässt alte Geschichte wieder aufleben
Mittwoch, 19.06.2019
von Moritz Pappert
STEINAU A. D. STRASSE - Der Weinanbau in Steinau an der Straße geht auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1219 wurde der erste Wein in der Stadt angebaut. Heute, über 800 Jahre später, wird auf dem ehemaligen Weinberg auf rund 1.000 Quadratmetern erneut Wein angebaut.
Die Weinbruderschaft Steinau will die Geschichte des Weinanbaus im Kinzigtal wiederaufleben lassen und begann 2016 mit der Bewirtschaftung eines Weinberges. „Aus einer Weinlaune heraus entstand die Idee, wieder Wein in Steinau anzubauen“, erklärt Dr. Thorsten Dietrich.
Jeder der 30 Weinbrüder bewirtschaftet eine Parzelle mit je 20 Stöcken. „Auf unserem Weinberg bauen wir Regent und Phoenix an, da diese nicht so anfällig für Pilze sind. Außerdem haben wir aus zwei Riesling-Stöcken aus dem Jahr 1821 Setzlinge aufziehen können“, erklärt Dietrich.
Das der Weinanbau so erfolgreich ist, ist der Lage und der Bodenqualität zu verdanken. „Die geologische Beschaffenheit des Bodens mit 240 Millionen Jahre alten Muschelkalk, ist für den Weinbau hervorragend geeignet. Außerdem liegt der Weinberg in Richtung Süden. Das sind optimale Bedingungen,“ freut sich Dietrich.
Die Arbeitsgruppe: "Die Arbeitsgruppe bemüht sich um die Vertiefung und Verbreitung des Wissens um den Wein, insbesondere über die Geschichte des Weinbaus in Steinau und über Themen von Kunst und Kultur in Beziehung dazu. Das Bestreben der Arbeitsgruppe ist weiterhin die Pflege der Freundschaft und Geselligkeit beim Wein mit dem Ziel einer Veredelung der Weinkultur. Durch ihre Themen trägt die Arbeitsgruppe zur Förderung der Gemeinschaft und Freundschaft aller Mitglieder des Geschichtsvereins Steinau e.V. und der Beziehungen zur Öffentlichkeit insbesondere auch zur Werbung für die Stadt Steinau an der Straße bei", heißt es auf der Homepage.
Die ersten Trauben konnten die Weinbrüder 2017 ernten. Im Rekordjahr 2018 konnten über 1.000 Flaschen abgefüllt werden. Pro Parzelle waren das 35 Flaschen. Doch in diesem Jahr wird es deutlich weniger. „Wir hatten leider vor wenigen Wochen zwei Mal Frost. Das hat uns sehr geärgert und leider viel zerstört. Deshalb ist in diesem Jahr mit Ausfällen zu rechnen“, bedauert der Weinbruder. Nach der Ernte wird der Wein zu einem Winzer in die Pfalz gebracht, und in Flaschen abgefüllt. +++