HANAU

OB Kaminsky: Große Erleichterung über Verbleib von Kaufhof in Hanau

Oberbürgermeister Claus Kaminsky - Foto: Archiv


Freitag, 19.06.2020

HANAU - "Der Kaufhof, wie er bei den meisten Menschen unserer Stadt immer noch heißt, ist aus unserer Innenstadt kaum wegzudenken, denn das Warenhaus im Herzen der City ist für viele ein gutes Stück Hanauer Geschichte." Mit großer Erleichterung hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky am Freitagmittag die Nachricht aufgenommen, dass die Galeria-Filiale in der Brüder-Grimm-Stadt nicht zu den 62 Häusern der Karstadt-Kaufhof-Kette gehört, die geschlossen werden sollen. 

"Auch wenn der bevorstehende Weg für alle Beteiligten sicher kein leichter wird, freue ich mich, dass der Standort in Hanau, der bis Corona solide aufgestellt war, die Chance erhält, zu neuem Glanz und Erfolg zurückzukehren." Einziger Wermutstropfen, der die Freude trübe, sei die weiterhin ungeklärte Frage zur Zukunft der Karstadt Sport-Filiale im City Center. 

Erst vor rund zwei Wochen hatte der OB sich mit dem Betriebsrat der Hanauer Galeria-Filiale getroffen, um sich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. Dabei hatte er sich an die Seite der Belegschaft gestellt und deutlich gemacht, dass er es für "unerträglich und inakzeptabel" hielt, dass die Frage nach der Zukunft des Standorts und damit des eigenen Arbeitsplatzes monatelang ungeklärt geblieben ist. "Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können endlich aufatmen," erinnert Kaminsky daran, dass gerade in Hanau sich die Mitarbeiterschaft durch große Standorttreue auszeichne. Wie ihm der Betriebsrat bei dem Gespräch erläutert habe, seien die meisten mindestens zehn Jahre dort beschäftigt. Es sei deshalb davon auszugehen, dass das daraus resultierende Gemeinschaftsgefühl eine gute Basis sei, um gemeinsam die Krise zu überstehen. Die Arbeitnehmervertreter hätten ihm versichert: "Wir sind wie eine Familie, die auch in schwierigeren Zeiten zusammenhält."

Einkaufserlebnis in Innenstädten hat eine Zukunft

Die Erleichterung gelte jedoch nicht allein den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Ohne Warenhäuser verlieren unsere Zentren an Attraktivität. Eine solche Entwicklung wäre für unsere Innenstadt ein herber Rückschlag gewesen." Andrerseits habe man offenbar auch auf der Ebene der Unternehmensführung erkannt, dass sich in Hanau nach dem erfolgreichen Stadtumbau eine besondere Situation ergebe. "Wir haben mit umfassenden Neu- und Umgestaltungsmaßnahmen ganz wesentlich zur Aufwertung des öffentlichen Raumes als Erlebnisort beigetragen." In dieser Wechselwirkung könne natürlich auch ein Universalkaufhaus wie Galeria profitieren.

Hanaus Oberbürgermeister ist sicher, dass auch in Zeiten des zunehmenden Onlinehandels das Einkaufserlebnis in Innenstädten eine Zukunft hat. "Das haptische Warenerlebnis in Verbindung mit einer fundierten persönlichen Beratung durch geschultes Fachpersonal lässt sich nicht durch das Shoppen im Internet ersetzen. Diese Stärken des Warenhauses gilt es, künftig stärker in den Fokus zu rücken."

Foto: Tobias Rehbein

Foto: Tobias Rehbein

Groß ist die Erleichterung über die Konzernentscheidung auch beim Vorstand des Hanau Marketing Vereins (HMV): "Wir freuen uns sehr, dass der Standort Hanau erhalten bleibt", sagt der erste Vorsitzende Mehmet Kandemir und ergänzt: "Nicht auszudenken, welch ein Loch diese Schließung gerissen hätte – räumlich und emotional. Das Traditionskaufhaus ist auch nach dem Stadtumbau ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Hanauer Einzelhandelslandschaft geblieben." Kandemir lobte in diesem Zusammenhang auch die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der jeweiligen Kaufhof-Geschäftsleitung: "Für uns ist es ein weiterer Grund zur Freude, dass diese gute Kooperation Zukunft hat. Wir werden die Galeria Karstadt Kaufhof natürlich nach Kräften unterstützen, um gemeinsam den Standort auch langfristig zu stärken." (pm) +++

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