SCHLÜCHTERN

Wegen der Corona-Pandemie: Kalter Markt in diesem Jahr abgesagt

Auch der beliebte Kalte Markt in Schlüchtern wird in diesem Jahr abgesagt - Archivfoto: Carina Jirsch


Freitag, 26.06.2020

SCHLÜCHTERN - Das Corona-Aus für Kalter Markt, Straßenmusikfestival, Weitzelfest und Bergwinkelmarkt ist besiegelt: Das geben in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Magistrat, der Ortsvorsteher, die Aktionsge-meinschaft Schlüchterner Vereine, der Verein für Wirtschaft und Tourismus WITO und der Club der ehe-maligen Kalte-Markt-Präsidenten bekannt.

In diesem Jahr finden keine Großveranstaltungen mehr in Schlüchtern statt. Bürgermeister Matthias Möller betont: „Wir bedauern das ungemein.“ Doch die derzeitige Lage lasse keine andere Entschei-dung zu. Schweren Herzens einigten sich die Verantwortlichen und Organisatoren deshalb darauf, mit dem Kalten Markt nun auch das größte Heimatfest im oberen Kinzigtal abzusagen. Der Magistrat muss die Absage des Kalten Marktes noch endgültig beschließen. Aufgrund der Corona-Verordnung des Bun-des, die bis Ende Oktober generell keine Großveranstaltungen erlaubt, fallen außerdem das Straßen-musikfestival, das Weitzelfest und der Bergwinkelmarkt ins Wasser.

Zum Planungsteam des Kalten Marktes gehören der Bürgermeister, der Vorsitzende des Clubs der ehe-maligen Kalte-Markt-Präsidenten Jörn Hagemann, der Vorstand der Aktionsgemeinschaft Schlüchter-ner Vereine, Innenstadt-Ortsvorsteher Rainer Grammann, Vorsitzender des WITO Axel Ruppert sowie Marktmeister Knut Koller.

Entscheidung wird bedauert

Ortsvorsteher Rainer Grammann bedauert die Entscheidung ebenfalls. Er hält sie aber für richtig: „Die Stadtverwaltung hat schon so viel Arbeit in die Planung gesteckt.“ Es müssten aber noch etliche wei-tere Stunden investiert werden, „zumal ein völlig neues Hygienekonzept ausgearbeitet werden müsste“. Deshalb sei es nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen falsch, die Veranstaltungen "künstlich am Leben zu halten. Als kleinen Ausgleich sollte man versuchen einige zusätzliche Nightshopping-Termine anzusetzen."

Der Kalte Markt lockt jährlich circa 180.000 Besucher in die Innenstadt, zu Stoßzeiten tummeln sich bis zu 17.000 Besucher gleichzeitig auf dem Marktgelände. Es sei nahezu unvorstellbar, dass eine solche Großveranstaltung im November schon wieder erlaubt sein könne, betonen die Planer. Jörn Hage-mann, Vorsitzender des Clubs der ehemaligen Kalte-Markt-Präsidenten, ist sich sicher: "Und selbst wenn: Es wird nicht zu bewältigen sein, diese Masse an Besuchern ausreichend zu lenken, um die Hy-gienebestimmungen einhalten zu können."

Und Hans-Dieter Hausmann, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Schlüchterner Vereine, ergänzt: „Die Einhaltung der Auflagen würde neben der Stadt auch die Vereine vor riesige Herausforderungen stellen.“ Denn plötzlich ginge es nicht mehr nur um die Organisation eines Standes oder das Einteilen von Diensten, sondern zusätzlich noch darum, ein striktes Corona-Konzept einzuhalten. "Für viele Ver-eine ist der Kalte Markt eine wichtige Einnahmequelle. Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft bedau-ert sehr, dass diese im Jahr 2020 wegfällt. Uns blutet dabei das Herz, können aber die Verantwortung nicht tragen."

Eine zeitnahe Entscheidung sei wichtig gewesen, um allen Beteiligten Planungssicherheit zu geben, betont Marktmeister Knut Koller: "Es ist viel Vorlauf nötig, um einen Stand zu planen oder ein Fahrge-schäft aufzustellen. Wir wollen den Beteiligten gegenüber die größtmögliche Transparenz bieten."

Axel Ruppert vom WITO sagt: „Die Stadt und der WITO arbeiten aktuell ein abgespecktes Freizeitpro-gramm aus, das alsbald vorgestellt werden soll.“ Das „Plan B“ genannte Sommerangebot soll mit Sport-, Kunst- und Kulturangeboten Frequenz in die Stadt bringen und den Bürgerinnen und Bürgern in der Virus-Krise dennoch etwas bieten, auch wenn die großen Feste fehlen werden in diesem Jahr.

Und nächstes Jahr? 2021 soll wieder ein Kalter Markt stattfinden. Am liebsten alle Feste, also auch Helle Markt, Straßenmusikfestival und Co- - Bürgermeister Möller betont: "Natürlich nur, wenn es die Situation dann zulässt. Und darauf hoffen wir alle." (pm) +++

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