FRANKFURT AM MAIN

Junge (8) vor ICE gestoßen: Kein Gefängnis für mutmaßlichen Täter?

Am 19. August beginnt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. - Archivfoto: Christian P. Stadtfeld


Freitag, 10.07.2020
von JOANA GIBBE

FRANKFURT AM MAIN - Es waren schreckliche Szenen, die sich am Vormittag des 29. Juli 2019, am Frankfurter Hauptbahnhof ereigneten. Ein Mann mit eritreischen Wurzeln soll eine Mutter und ihren acht Jahre alten Jungen vor einen einfahrenden ICE auf das Gleis gestoßen haben. Die 40-Jährige konnte sich noch retten, der Junge jedoch wurde vom Zug erfasst und verstarb noch vor Ort (KINZIG.NEWS berichtete). Auch eine dritte Person soll der Beschuldigte versucht haben, ins Gleisbett zu stoßen, sie erlitt einen Ellenbogenbruch.

Am 19. August soll nun der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter beginnen, „ins Gefängnis wird der Angeklagte aber wohl nicht kommen“, berichtet hessenschau.de. Zwar wird dem Beschuldigten Totschlag, versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung - und sollte „die Beweisaufnahme ergeben, dass der Beschuldigte unter bewusster Ausnutzung der Arg- und Wehrlosigkeit der Opfer (Heimtücke) gehandelt hat“, sogar „Mord sowie versuchter Mord in zwei Fällen“ - zur Last gelegt, laut einem Gutachten leide er aber unter paranoiden Wahnvorstellungen und gelte somit als schuldunfähig. „Die Schwurgerichtskammer muss in einem Sicherungsverfahren über den Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden, den 41 Jahre alten Beschuldigten dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen“, heißt es weiter seitens der Staatsanwaltschaft.

Bundesweit sorgte der Fall für Aufsehen. Sechs Verhandlungstage sind bisher für den Prozess angesetzt. +++


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