WIESBADEN

30 Jahre deutsche Einheit: Ausstellung und Fotowettbewerb

Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (links), und die Zeitzeugen Jürgen May (Mitte) und Berthold Dücker. - Foto: Hessische Staatskanzlei


Sonntag, 26.07.2020

WIESBADEN - Es war der Freiheitswille mutiger Menschen im Osten Deutschlands, der den Weg zur deutschen Einheit ebnete. Sie überwanden ihre Angst, gingen auf die Straße und besiegten das menschenverachtende Regime.

Die Wiedervereinigung, auf dem Fundament einer friedlichen Revolution begründet, jährt sich 2020 zum 30. Mal. Um die Erinnerung daran wach zu halten, eröffnete der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, heute die Plakatausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ auf dem Wiesbadener Kranzplatz und lobte einen Fotowettbewerb zur Wiedervereinigung aus.

"Seit 30 Jahren leben wir in einem wiedervereinten Land. Dieses große Glück haben wir den Menschen in Ostdeutschland zu verdanken. Sie haben ihr Schicksal entschlossen in die eigenen Hände genommen. Auf den Straßen im Osten haben sie mit Worten um ihre Freiheit gekämpft, nicht mit Waffen. Als Gemeinschaft, getragen vom Mut jedes Einzelnen, formierten sie sich zur friedlichen Revolution und brachten mit der Macht des Volkes die Diktatur zum Einsturz. Wir dürfen niemals aufhören, daran zu erinnern", sagte Staatskanzlei-Chef Wintermeyer.

"Weil es nicht reicht, auf die Geschichtsbücher zu verweisen, zeigen wir ab heute diese Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Sie wirft ein Schlaglicht auf die Jahre 1989/90 und zeigt den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst."

Welches Unrecht und Leid mit der DDR-Diktatur für die Menschen in Ostdeutschland verbunden war, davon erzählten Berthold Dücker und Jürgen May, die als Zeitzeugen zur Ausstellungseröffnung eingeladen waren. Berthold Dücker, der nach der Wiedervereinigung fast 17 Jahre als Chefredakteur der Südthüringer Zeitung arbeitete und sich noch heute unermüdlich für die Aufarbeitung der SED-Diktatur einsetzt, war 16 Jahre alt, als er in die Bundesrepublik floh.

Er durchschnitt mit einer Kneifzange den Stacheldraht und überwand das Minenfeld an der innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Hessen. Sein erster Aufenthaltsort war das Flüchtlingslager in Gießen. Jürgen May war ein erfolgreicher Leichtathlet und zwischen 1962 und 1966 mehrfacher DDR-Meister, deutscher Meister, Europarekord- und Weltrekordhalter im Mittelstrecken-, Langstrecken und Hindernislauf. Er versteckte sich 1967 im Kofferraum eines Cadillacs, der in die Bundesrepublik einreiste. Seine sportliche Laufbahn setzte er bis nach den Olympischen Spielen 1972 fort. Zuletzt war May als Amtsleiter für Bildung, Kultur und Sport im Main-Kinzig-Kreis tätig.

"Wir haben vor 30 Jahren die Teilung der beiden deutschen Staaten überwunden. Doch wir dürfen nicht vergessen: Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverständlich - das gilt auch heute. Wir leben in einer Zeit, in der neue Mauern, auch in den Köpfen, errichtet werden und der Wunsch besteht, sich abzuschotten Aus unserer eigenen Geschichte heraus dürfen wir niemals gleichgültig gegenüber totalitären Regimen sein und uns für ein Leben in Frieden und Freiheit einsetzen. Auch daran wollen wir heute erinnern - gemeinsam mit Ihnen. Schicken Sie uns Ihre Fotos, mit denen Sie persönlich die Themen Mauerfall, Deutsche Einheit und die ersten Jahre im wiedervereinigten Deutschland verbinden. Die besten Fotos wollen wir in Verbindung mit der zweiten Ausstellung ‚Umbruch Ost - Lebenswelten im Wandel‘ Ende September hier an diesem Ort ausstellen", betonte Wintermeyer.

Fotowettbewerb zur Deutschen Einheit

30 Jahre Deutsche Einheit: Das ist für die Hessische Staatskanzlei ein denkwürdiger Anlass, um zurückzublicken. Auf mutige Menschen, die nach Freiheit strebten und die Mauer zu Fall brachten. Auf Menschen aus Ost und West, die mit Tränen in den Augen die Wiedervereinigung feierten. Auf ihre gemeinsamen Begegnungen in den ersten Jahren im vereinten Deutschland. Schicken Sie uns ihre persönlichen Erinnerungsbilder, die Sie mit den Themen Mauerfall, Deutsche Einheit und den ersten Jahren danach verbinden.

Aus den eingesendeten Fotos (analog oder digital) sollen Collagen erstellt werden, die in einer zweiten Ausstellung auf dem Wiesbadener Kranzplatz gezeigt werden, die Ende September beginnt. Mit der Einsendung versichern Sie, dass die Bildrechte bei Ihnen liegen und die Fotos für die Ausstellung genutzt werden dürfen. Eine unabhängige Jury wird die eindrücklichsten Fotos auswählen. Schicken Sie die Bilder per Post an die Hessische Staatskanzlei, z.Hd. Daniela Georgi, Referat PV 32, Georg-August-Zinn-Straße 1, 65183 Wiesbaden, oder per Mail an [email protected]. Fotos, die uns auf dem Postweg erreichen, werden den Einsendern nach Beginn der Ausstellung wieder zurückgeschickt.

Einsendeschluss ist der 28. August. Und das gibt es zu gewinnen:

Für die besten fünf Einsendungen gibt es wahlweise jeweils für zwei Personen:

eine exklusive Führung durch die Wiesbadener Dienstvilla des Hessischen Ministerpräsidenten inklusive eines Treffens mit Volker Bouffier.

Oder Gutscheine für ein Wochenende in Wiesbaden: "Wiesbaden erleben" inklusive Übernachtung im Town-Hotel für zwei Personen, Frühstück, Wiesbaden Card, Eintritt ins Stadtmuseum und mehr. Außerdem verschenken wir Fotobände: "Spurensuche entlang der Grenze", herausgegeben von der Hessischen Staatskanzlei, Wiesbaden 2019. (pm) +++

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