MAIN-KINZIG-KREIS

Schnullerfee bietet Anreiz zur Schnuller-Entwöhnung

Der Schnullerbaum im Main-Kinzig-Forum bietet Platz für zahlreiche Nuckel - Foto: Kreispressestelle


Montag, 27.07.2020

MAIN-KINZIG-KREIS - Wohin mit dem geliebten Schnuller, wenn das Kind doch eigentlich schon zu alt dafür ist? Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege des Main-Kinzig-Kreises unterstützt Eltern von „Nuckel-Kindern“ dabei, diese vom Schnuller zu entwöhnen und startet in diesem Jahr die Aktion „Schnullerbaum“. Bei der „Schnullerfee“ geben die Kinder ihren Schnuller in gute Hände – und erhalten für diesen wichtigen Schritt in ihrem Leben sogar ein kleines Geschenk. 

„Die Schnullerfee soll dabei helfen, die Trennung vom Nuckel zu erleichtern, die nach Möglichkeit bis zum 24. Lebensmonat vollzogen sein sollte“, sagt Dr. Siegfried Giernat, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Das Bedürfnis zu saugen, bestehe nur im ersten Lebensjahr, danach sei das Nuckeln eine Angewohnheit – die allerdings schlecht für Zähne und Gebiss sein kann. „Fortdauerndes Nuckeln kann unter anderem zu Zahn-, Kiefer und Zungenfehlstellungen sowie daraus resultierenden Sprachfehlern führen, ferner erhöht die Mundatmung das Risiko, an Karies- und Erkältungskrankheiten zu erkranken“, sagt der Mediziner.

Der Gedanke, dass das Kind die sonst eher problematische Trennung vom heißgeliebten Schnuller mit einem positiven Erlebnis verbindet, ist den Mitarbeitern vom Arbeitskreis Jugendzahnpflege ein wichtiges Anliegen. Ist das Kind bereit, sich von seinem Schnuller zu trennen, können Eltern diesen auf dem Postweg an das Gesundheitsamt im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen schicken. Die Schnuller werden im Labor des Zahnärztlichen Dienstes desinfiziert und später an den Schnullerbaum gehängt. Als Belohnung erhalten die Kinder via Postweg ein Foto des Schnullerbaums und ein kleines Geschenk. Dieses soll den Kindern dabei helfen, einzuschlafen, ganz ohne Schnuller. Sie müssen es nur unter das Kopfkissen legen.

 „Die Trennung vom Schnuller fällt manchen Kindern schwerer als anderen. Das kann für die Familien eine anstrengende Zeit sein. Die Schnullerfee soll den Kindern einen Anreiz bieten, es ohne den geliebten Nuckel zu versuchen. Ziel ist es, schon von Anfang an die Zahngesundheit zu stärken“, erklärt Dr. Siegfried Giernat und fügt hinzu: „Der liebevoll dekorierte Schnullerbaum ist ein idealer Aufbewahrungsort für die Schnuller und wird sich hoffentlich im Laufe des Jahres immer mehr füllen.“ Die Zweige des Baums glänzen in Gold und Bronze und gelegentlich leuchtet er sogar. In kleinen Fläschchen glänzt bunter Feenstaub – bald sollen die Schnuller hinzukommen.

Die Zusendung der Schnuller ist unter folgender Adresse möglich: Gesundheitsamt Main-Kinzig-Kreis, Arbeitskreis Jugendzahnpflege, An die Schnullerfee, Barbarossastr. 24, 63571 Gelnhausen. Zusätzlich wird am 25. September, dem Tag der Zahngesundheit, unter all den Kindern, die ihren Schnuller abgegeben haben, eine Überraschung verlost.

Der Arbeitskreis Jugendzahnpflege ist ein selbstlos tätiger Verein. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen zu fördern. Den Kindern wird dabei unter anderem die Zahnputztechnik KAI vermittelt. Der Arbeitskreis bietet zudem Ernährungsberatung sowie die Schulung von Tagespflegepersonen an und verteilt Zahnpflegematerial. Die finanziellen Mittel für die Vorsorgeprojekte stammen aus den Beiträgen der Krankenkassen sowie aus Spenden. (pm) +++