FRANKFURT AM MAIN

Was wirklich aus dem Auspuff kommt: Bund testet weiteres Messverfahren

Der Bund testet ein weiteres Messverfahren - Foto: Stadt Frankfurt


Donnerstag, 06.08.2020

FRANKFURT AM MAIN - Das Umweltbundesamt führt ab Samstag, 15. August, in Frankfurt erneut so genannte lichtgestützte Abgasmessungen mit kombinierter Kennzeichenerfassung durch. Die Messungen finden voraussichtlich bis Ende September statt. Gemessen wird an mehreren verschiedenen Standorten im Stadtgebiet, unter anderem in der Eschersheimer Landstraße, zwischen Hügelstraße und Am Weißen Stein, in der Friedberger Landstraße, zwischen Hallgartenstraße und Rat-Beil-Straße, in der Gotenstraße, zwischen Gerlachstraße und Paul-Schwerin-Straße, in der Hamburger Allee sowie in der Voltastraße.

Die Untersuchung ist Teil eines Projektes des Umweltbundesamtes. Die Stadt Frankfurt hat sich dazu bereit erklärt, als Pilotstadt für die Messungen zu Verfügung zu stehen. Die erste Messung wurde ab dem 19. Februar für rund 20 Tage in der Friedberger Landstraße durchgeführt. Mit dem Projekt sollen die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen verschiedener Messinstrumente zur Messung von Emissionen von Kraftfahrzeugen getestet werden.

Das Projekt steht nicht im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Frankfurter Luftreinhalteplans und der Diskussion zu Dieselfahrverboten. Vielmehr sollen mit den Messungen neben dem Test unterschiedlicher Messsysteme die realen Emissionen von Fahrzeugen erfasst werden, um auf dieser Grundlage langfristig die Luftqualität in der Stadt zu verbessern.

Bei dem jetzt anstehenden Test wird ein Lichtstrahl von der Seite (horizontal) auf die Abgaswolke des vorbeifahrenden Fahrzeugs gerichtet und von einem auf der gegenüberliegenden Fahrseite angebrachten Reflektor reflektiert. Der Mess-Lichtstrahl liegt im Bereich des infraroten und ultravioletten Lichts und ist daher nicht sichtbar. Es handelt sich um eine berührungslose Messung („Remote Sensing Detection“) ohne weitere Eingriffe. Neben der Konzentration von Stickoxiden im Abgas wird auch der Ausstoß von Kohlendioxid und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen, um die Daten in Abhängigkeit vom Energiebedarf in der konkreten Fahrsituation besser bewerten zu können.

Für die Auswertung der Abgasmessungen ist zusätzlich eine videobasierte Kennzeichenerfassung notwendig. Nur damit kann der Motortyp (Otto- oder Dieselmotor) und der Abgasstandard des Fahrzeugs ermittelt werden. Die automatisierte Auswertung der Kennzeichen erfolgt unter Berücksichtigung der EU-Datenschutzgrundverordnung und des Hessischen Datenschutz- und Informationsfreiheitsgesetzes. Die Messungen sind zudem mit dem Datenschutzbeauftragten der Stadt Frankfurt abgestimmt. Das Videosystem registriert ausschließlich das Kennzeichen, aber kein Bild des Fahrzeugs oder der Insassen. Die Daten werden der Zulassungsbehörde ohne Ortsangaben mitgeteilt, es erfolgt auch keine Abfrage der Halterdaten. Die Kennzeichenerhebung dient somit ausdrücklich nicht der Ahndung von Verkehrsverstößen, sondern ausschließlich der Abgasmessung.  (pm) +++

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