Freier Eintritt als „Bonbon“: Neustart zwischen Stadt und Erlebnispark
Freitag, 07.08.2020
von JOANA GIBBE
„In den letzten sechs Jahren wurden die Steinauer Kinder
bewusst um ihre Ferienspiele betrogen“, erklärt Theo Zwermann, Parkleiter des Erlebnisparks
Steinau an der Straße. Denn die Kooperation des Freizeitparks und der Brüder-Grimm-Stadt
lag auf Eis. Als „schwierig bis unmöglich“, beschreibt Zwermann die Zusammenarbeit
mit Altbürgermeister Malte Jörg Uffeln. „Ausbaden mussten das die Kinder“, denn
der traditionelle Ferienspielabschluss im Erlebnispark wurde gestrichen. Doch Uffeln
ist aus dem Amt und erster Stadtrat Arnold Lifka will neue Seiten aufziehen: „Wir
wollen wieder ein Wir-Gefühl in unserer Stadt.“
„Steinau hat so viel zu bieten, gerade auch den Erlebnispark
als größten Werbeträger und Freizeitmöglichkeit mit rund 130.000 Besuchern im
Jahr müssen wir nutzen“, betont Lifka, der die Amtsgeschäfte bis zur Einführung
eines neuen Bürgermeisters oder Bürgermeisterin übernimmt. Am Donnerstag setzen
der erste Stadtrat und der Parkleiter daher ein Startzeichen für die zukünftige
Zusammenarbeit. „Steinau ist eine Stadt mit Potenzial, die es verdient, dass
man sich um Kultur und Tourismus kümmert, deswegen steigen wir wieder ein“,
erklärt Zwermann. Immerhin habe die Zusammenarbeit in den 20 Jahren zuvor auch
bestens funktioniert.
Mit einem „kleinen Bonbon“ soll die erneute Kooperation auch schon an den Start gehen: In der letzten Ferienwoche ist der Eintritt für Steinauer Kinder frei. „Es ist ein kleines Trostpflaster für die abgesagten Ferienspiele“ und der Beginn eines Neustarts, freut sich Zwermann.
Dabei trage auch er „ein Maß an Eigenschuld“, dass die Zusammenarbeit während Uffelns Amtszeit nicht funktionierte, gesteht der Parkleiter ein. „Es hat menschlich einfach nicht gepasst.“ Doch nun sei es an der Zeit, die Vergangenheit hinter sich zulassen, betont auch der erste Stadtrat. Mit einem „symbolischen Handschlag“ wird daher die zurückgewonnene Synergie besiegelt.
„Wir möchten das Potenzial ausschöpfen und uns gegenseitig unterstützen“, bekräftigt Zwermann. Zahlreiche Pläne und Ideen, wie Kombikarten für die verschiedenen Freizeitaktivitäten in der Brüder-Grimm-Stadt, schweben bereits durch den Raum. Ziel sei es, „dass sich alle, die mit Tourismus zutun haben, zusammensetzen“. „Wir möchten Ruhe und gute Zusammenarbeit in der Stadt. Wir können uns nur gegenseitig bereichern, wenn wir an einem Strang ziehen“, schließt Lifka ab, der als „Brückenbauer“ die Wogen eines aufgewühlten Steinaus wieder zu glätten scheint – zukunftsweisend für einen neuen Bürgermeister oder Bürgermeisterin. +++