Hofläden im Main-Kinzig-Kreis: Hausmacher Fleisch und Wurst vom Klausehof

Sonntag, 16.08.2020
von HANS-HUBERTUS BRAUNE
BIRSTEIN - Gemütlich ist es auf dem Klausehof am Ortsrand von Oberreichenbach. Gerade einmal rund 200 Menschen leben in dem kleinen Ortsteil von Birstein am nordöstlichen Rand des Main-Kinzig-Kreises. Am Fuß des Vogelsbergs betreibt die Familie Winter den Hof. Die Ursprünge reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, im Jahr 1963 siedelte der landwirtschaftliche Betrieb an den Ortsrand.
Schwerpunkt ist die Schweinehaltung. Entsprechend reichlich ist das Angebot an Hausmacher Fleisch- und Wurstwaren im Hofladen. In unserer Serie "Hofläden im Main-Kinzig-Kreis" stellen wir den Familienbetrieb vor.
Andreas Winter und seine Frau Viktoria haben sich trotz der vielen Arbeiten Zeit genommen für unser Gespräch. Mit dabei auch Sohn Tristan, einer von den drei Jungs der Familie. Natürlich ist auch für sie das Leben und Arbeiten auf einem Bauernhof etwas ganz besonderes - gerne sind sie bei fast allem dabei, fahren im großen Traktor mit.
Andreas Winter ist im Jahr 2000 kurz nach Abschluss seiner Meisterprüfung (damals mit 21 Jahren sogar Jüngster seiner Meisterklasse) in den Betrieb von Vater Arno und Mutter Irmgard Winter "mit eingestiegen". Seitdem betreibt er ihn zusammen mit seinem "Vater" Arno und seiner Mutter Irmgard, die fleißig im Hofladen und drumherum mitarbeitet und auf die Wochenmärkte fährt. Mittlerweile ist Arno zwar Rentner, steht aber weiterhin mit wertvollem Rat und Tat zur Seite.
Ein Schwein geschlachtet und auf den Wochenmarkt gefahren
Die Direktvermarktung ging bereits im Jahr 1994 los. "Wir haben ein Schwein geschlachtet, sind auf den Wochenmarkt gefahren und haben es ausprobiert", erzählt Andreas Winter. Mittlerweile sind sie freitags auf dem Markt in Bad Orb, samstags bei Möbel Höffner in Gründau-Lieblos und beliefern als Gründungsmitglieder der Initiative Landmarkt der Vereinigung Hessischer Direktvermarkter die Supermarktkette Rewe mit hochwertigen Wurstwaren.
Produziert wird im hofeigenen und EU-konformen Schlachthaus. Sie halten 15 Mutterkühe, 250 Schweine auf Stroh. Derzeit sind weitere Stallungen für 600 Schweine, die ebenfalls auf Stroh gehalten werden, im Bau. "Das Tierwohl ist uns wichtig", sagt Winter. Ihre Stallungen sind offen, immer wieder kommen Kunden und informieren sich auf dem Hof. Auch die Winters spüren den Trend. Immer mehr Menschen wollen regionale Produkten, wollen wissen, wo diese genau herkommen.
"Uns liegt viel an der Veredelung, um den Betrieb auch klein strukturiert zu erhalten", sagt Andreas Winter. Zwei Metzger und zwei Verkäuferinnen arbeiten auf dem Klausehof. Mutter Irmgard fährt auf die Wochenmärkte. Viktoria Winter kümmert sich um die Buchhaltung. Auch Vater Arno ist ebenso wie Bruder Steffen mit dabei.
Trend: Kunden informieren sich auf dem Hof
Sie freuen sich über die weiter steigende Nachfrage an regionalen Produkten und dass immer mehr Kunden, den Weg nach Oberreichenbach auf den Klausehof finden. Fleisch, Wurst, Schinken oder auch ein reichhaltiges Gläser-Sortiment finden sich in der Auswahl, dazu etwa Eier und Nudeln von befreundeten Höfen.
Weitere Informationen (und die Öffnungszeiten vom Hofladen) zum Klausehof - insbesondere was der Klausehof mit seiner Durchlaucht Fürst von Isenburg und der Weltstadt Paris zu tun hat - finden Sie auf der Internetseite https://www.klause-hof.de . +++