Ein Arbeitstag bei den Luftrettern der Johanniter-Unfall-Hilfe

Sonntag, 16.08.2020
von TOBIAS REHBEIN
REICHELSHEIM - Über den Wolken: Die Johanniter-Unfall-Hilfe kann im Bereich Luftrettung auf fast 50 Jahre Erfahrung zurückblicken. Den Anfang machten die Johanniter Ende der 70er Jahre in Niedersachsen. Danach wuchs der Bereich immer weiter bis Ende der 90er Jahre der Schwerpunkt in Hessen gesetzt wurde.
Unser junger Freier Mitarbeiter Tobias Rehbein (16) hat die Luftretter besucht und zu ihrem Arbeitsalltag befragt. Daniel Rowan (37), Stationsleiter des Luftrettungszentrums in Reichelsheim (Wetterau) beschreibt einen Arbeitstag
"Der Dienstantritt ist meist 30 Minuten vor offiziellem Dienstbeginn zur Kontrolle der Maschine und des medizinischen Equipments oder zur Ablöse des Tag-/Nachtdienstes bei einer 24-Stunden-Station“, sagt Rowan. Danach müssen sich die Retter bei der Leitstelle Gießen einsatzbereit melden, um gegebenenfalls schon die ersten geplanten Einsätze für diesen Tag übermittelt zu bekommen.“
"Jeder Tag hat verschiedene Tagesaufgaben"
"Jeder Tag hat verschiedene Tagesaufgaben, die rund um das Rettungsmittel und die Wache von der diensthabenden Besatzung erledigt werden müssen. Bei Alarmierung zu einem primären Einsatz ist die Maschine zwei Minuten später in der Luft und auf dem Weg zum Notfallort. Bei einer Sekundäralarmierung (Verlegung) erfolgt zuerst eine Flugplanung, in der der Pilot die Strecke plant, eine Gewichtsberechnung macht und gegebenenfalls Einschränkungen erwähnt", erklärt der Stationsleiter.
Danach erfolgt das Arzt-zu-Arztgespräch, um den Zustand des Patienten abzufragen und nach Rücksprache mit der Crew die Zeit zur Abholung zu übermitteln. Dasselbe erfolgt dann auch im Zielkrankenhaus zur Abklärung der sicheren Übernahme des Patienten. "Danach wird die Abhol- und Zielleitstelle über das Eintreffen des Hubschraubers informiert. Es wird auch abgeklärt, ob ein Rettungswagen zum Transfer benötigt wird, falls die Kliniken nicht über einen zugelassenen Landeplatz verfügen".
Sie helfen gerne
Nach dem Einsatz wird die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. Die Reisegeschwindigkeit ist laut Rowan stark von verschiedenen Faktoren abhängig. „Zum Beispiel von der Zuladung des Hubschraubers (Personen, Kerosin) und den Windverhältnissen“, so Rowan. In der Regel beträgt die Reisegeschwindigkeit 140 Knoten, also etwa 260 Stundenkilometer. So sind die Retter schnell dort, wo ihre Hilfe gebraucht wird - und sie helfen immer gern, denn das ist ihr Job. +++