Noch viele offene Fragen: Sechs Monate nach dem rassistischen Anschlag

Mittwoch, 19.08.2020
von MORITZ PAPPERT
HANAU - Genau sechs Monate ist es heute her, als der Attentäter Tobias R. in Hanau zehn Menschen erschoss. Das Motiv: Rassismus. Ministerpräsident Volker Bouffier sagte vor wenigen Tagen in einer Pressemeldung, oberste Priorität habe, „die Familien der Opfer in ihrer Trauer und ihrem Schmerz nicht alleine zu lassen. Wir müssen uns alle gemeinsam entschieden gegen Rassismus, Hass und Hetze in der Gesellschaft stellen.“
Für die Angehörigen gibt es auch ein halbes Jahr nach der schrecklichen Tat noch viele offene Fragen. Sie fordern lückenlose Aufklärung und vor allem: dass die Opfer nicht vergessen werden.
In einem exklusiven Interview haben wir mit Armin Kurtovic gesprochen. Sein Sohn, Hamza, wurde am Kurt-Schumacher-Platz erschossen. Im Interview erzählt er wie er von dem Tod seines Sohnes erfahren hat „der Polizist hat eiskalt gesagt, es gibt keine Überlebende“ und dass er Aufklärung der Tat fordert: „Das Manifest war zwei Wochen online, das Bekennervideo über eine Woche, es ist also nicht so, als käme der Täter aus dem nichts“.
Außerdem erklärt Filip Goman, wie er für den Täter gehalten wurde. Er selbst hat seine Tochter Mercedes bei dem Anschlag verloren. „Wo ich auf meine Tochter gewartet habe kam das SEK und die haben mir die Waffe an den Kopf gehalten. Die haben gedacht, ich wäre der Terrorist.“
Die Eltern von Vili Viorel Păun schildern, wie ihr Sohn den Täter mit dem Auto verfolgt hat, vor dem Kurt-Schumacher-Platz erschossen wurde.
Das ganze Interview in den nächsten Tagen auf KINZIG.NEWS. +++
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