MAIN-KINZIG-KREIS

Landrat Stolz: "Zahl der Neuinfektionen im Kreis bereitet uns Sorge"

Landrat Thorsten Stolz - Foto: Archiv


Sonntag, 23.08.2020

MAIN-KINZIG-KREIS - Besonders im Rhein-Main-Gebiet steigen die Corona-Zahlen wieder rasant an. Gerade in Offenbach. Dort wurden in den letzten Tagen wieder neue Maßnahmen ergriffen, um das Virus einzudämmen (KINZIG.NEWS berichtete). Doch auch im Main-Kinzig-Kreis steigen die Zahlen wieder. Viele Bürger sind besorgt und wenden sich an den Landrat. Thorsten Stolz (SPD) veröffentlichte daraufhin eine kurze Einschätzung der aktuellen Situation auf seiner Facebook-Seite. Hier sein Statement im Wortlaut:

"Ja, es ist richtig, dass auch wir im Main-Kinzig-Kreis einen deutlichen Anstieg der Zahl der Neuinfizierten zu verzeichnen haben. Mittlerweile gibt es im Kreisgebiet 150 „aktive Fälle“. In den zurückliegenden sieben Tagen wurden 84 Neuinfektionen gemeldet. Das ist zwar kein Grund zur Panik, bereitet uns aber Sorge und wir behalten die aktuelle Entwicklung genau im Blick - auch im Hinblick auf regional unterschiedliche Entwicklungen bei uns im Landkreis.

Natürlich gehört zur Wahrheit auch, dass der Anstieg der Fallzahlen auch auf ein erhöhtes Testaufkommen insgesamt zurückzuführen ist. Je mehr Menschen getestet werden, desto mehr Corona-Erkrankungen werden festgestellt. Aber klar ist auch, dass Urlaubs- und Reiserückkehrer zu einem Anstieg der Fallzahlen beigetragen haben und eine Weiterverbreitung im familiären Umfeld sehr schnell erfolgt.

Positiv bei uns im Main-Kinzig-Kreis ist weiterhin, dass es unserem Gesundheitsamt nach wie vor sehr gut gelingt, Infektionswege klar zuzuordnen und nachzuverfolgen. Die Minderheit der Fälle lässt sich aktuell nicht nachverfolgen und ist somit unbekannten Ursprungs.

Aufgrund der im Stadtgebiet von Hanau gestiegenen Fallzahlen (Hanau liegt in der 7-Tage-Betrachtung unmittelbar vor der 50er-Grenze pro 100.000 Einwohner) werden wir in der neuen Wochen eng mit der Stadt Hanau die aktuelle Situation besprechen und auch mögliche zusätzliche Maßnahmen abstimmen. Unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Städten und Gemeinden unseres Landkreises werden durch unser Gesundheitsamt auch unterschiedlich bewertet.

Positiv ist, dass sich die Zahl der stationären Aufnahmen und Behandlungen weiterhin auf niedrigem Niveau entwickelt. Zuletzt waren gerade einmal drei stationäre Behandlungen bei uns im Main-Kinzig-Kreis zu verzeichnen - trotz Anstieg der Fälle.

Das Arbeitsaufkommen für das Gesundheitsamt ist in den zurückliegenden Wochen stark gestiegen. Wir haben das Gesundheitsamt bereits personell verstärkt und werden in der neuen Woche noch einmal über kurzfristige personelle Verstärkungen entscheiden.

Ich bitte an dieser Stelle auch um Verständnis, dass das Gesundheitsamt derzeit - neben den aktuellen täglichen Informationen zu den Fallzahlen - keine weitergehenden statistischen Aufbereitungen leisten kann. Ich habe schon vor vielen Wochen scherzhaft gesagt, dass wir nicht das statistische Landesamt sind, sondern unsere personellen Ressourcen für die Kernaufgaben, nämlich die Nachverfolgung von Infektionswegen, die Unterbrechung von Infektionsketten und die Überwachung von Quarantänemaßnahmen einsetzen müssen. Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen dafür Verständnis haben.

Ausblick in die Zukunft: Kein Mensch kann seriös beantworten oder prognostizieren, wie sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Wochen entwickeln wird. Und ich bin niemand, der sich an Spekulationen beteiligt. Sie können aber darauf vertrauen, dass wir als Main-Kinzig-Kreis auch weiterhin die jeweils notwendigen Maßnahmen und Entscheidungen treffen werden: Sachlich, unaufgeregt, transparent und immer der jeweiligen Situation im Main-Kinzig-Kreis angepasst.

Ich selbst werde hier bei Facebook, wie in den zurückliegenden Monaten auch, über aktuelle Entwicklungen, Entscheidungen und Maßnahmen informieren. Die Entwicklung der jüngsten Tage zeigt uns, dass die Pandemie nicht vorbei ist, sondern das Virus bislang nur erfolgreich in Schach gehalten wurde. Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme sind weiterhin notwendig", so der Landrat in seiner Einschätzung. +++

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