Erzieher des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung bekommen mehr Geld

Montag, 24.08.2020
HANAU - Die Gewerkschaft ver.di hat mit Zufriedenheit darauf reagiert, dass die Stadt Hanau ihre Erzieher künftig besser bezahlt. Die zuständige Gewerkschaftssekretärin Natalie Jopen: „Das ist ein sehr schöner Erfolg für die Kolleginnen und Kollegen. Seit acht Jahren fordert und beantragt das Personalratsgremium des EB Kitag diese Höhergruppierung von der Entgeltstufe 8a in die 8b. Acht Jahre lang wurde das abgelehnt. Es gebe in Hanau keine besonders schwierigen fachlichen Tätigkeiten, die Anforderungen seien normal für das Berufsbild, mehr Geld verzerre den Wettbewerb zwischen den Kommunen und vieles mehr. Und auch jetzt besteht die Stadt ja noch darauf, dies sei keine Höhergruppierung, sondern eine freiwillige übertarifliche Bezahlung.“ Für die Personalratsvorsitzende Kathrin Phillips ist es eine überfällige und richtige Entscheidung: „Damit geht die Stadt Hanau einen großen Schritt vorwärts und wir begrüßen das sehr.“
Der Hanauer Oberbürgermeister Kaminsky teilt zur Stunde mit, dass die Stadt die knapp 330 Erzieher in ihrem Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung ab dem 1.September nach der Entgeltgruppe 8b der Gehaltstabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst vergüten wird statt nach 8a. Für die einzelne macht das im Monat zwischen 62,89 Euro in der Erfahrungsstufe 1 (Betriebseinsteigerin) und 452,73 Euro in der Erfahrungsstufe 6 (ab dem 16. Jahr Betriebszugehörigkeit) aus. Eine Erzieherin mit zehn Jahren Betriebszugehörigkeit (Entgeltstufe 4, typisch) und einer Vollzeitstelle verdient demnach künftig 3.711,78 Euro statt 3.453,09 Euro im Monat, also 258,69 Euro mehr.
Die Einstufung nach 8a entspricht zwar dem Tarifvertrag. In Fachkreisen wird jedoch seit Jahren darüber diskutiert, ob das angesichts der gestiegenen Anforderungen an frühkindliche Erziehung, angesichts der soziokulturellen Bedingungen und des Fachkräftemangels gerade in Großstädten fachlich noch angemessen ist.
Am 1. September startet die Tarifrunde für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes in Potsdam. Morgen (25.8.) wird die Bundestarifkommission die Forderung beschließen, mit der sie in die Verhandlungen geht – auch für die Erzieher. (pm) +++