Hofläden im MKK: Bio-Imker Dirk Hofmann produziert Honig mit viel Liebe

Freitag, 04.09.2020
von HANS-HUBERTUS BRAUNE
BIRSTEIN - Auf den ersten Blick recht unscheinbar betreibt Dirk Hofmann seine Bio-Imkerei am Ortsrand von Untersotzbach. In dem kleinen Ortsteil von Birstein summen tausende Bienen fröhlich durch die Gegend. Der 48-jährige Informationstechniker ist "Herr" von ca. 60 Völker, die er liebevoll umsorgt. Seit dem Jahr 2008 hat sich Hofmann der Imkerei verschrieben. Aus dem Hobby ist eine arbeitsreiche Woche mit rund 50 Stunden, die er sich mit seinen Bienen beschäftigt, geworden.
Seit acht Jahren ist seine Bienenhaltung nach den EU-Biorichtlinien zertifiziert. "Als Bio-Imker müssen wir zum Beispiel Abstände zu Autobahnen, Bahnstrecken (zum Beispiel Bremsstaub) oder Industrieanlagen einhalten", beschreibt Hofmann. Es dürfen nur lösemittelfreie bzw. naturbelassene Holzbeuten verwenden und keine Chemie gegen die Varroa-Milbe verwendet werden. Er darf zudem nur Biozertifiziertes Bienenwachs von den eigenen Bienen (Untersuchung alle zwei Jahre auf Rückstände) und Bio-Zucker für die als Winterfutter der Bienen benutzen.
Viele Leser denken bei Bienen oft: Lasst mich in Ruhe und haben Angst gestochen zu werden. Grundregel Nummer eins: Keine hektischen Bewegungen. Und: "Kommen Sie zu mir, dann können wir Bienen streicheln gehen", sagt der Bio-Imker. Wer sich für seinen Honig interessiert, bekommt übrigens eine Gratis-Führung und darf all die unterschiedlichen Leckereien probieren. Denn Honig ist längst nicht gleich Honig.
Führung im Imker-Garten
In seinem Garten steht ein alter Baumstamm (Klotzbeute), in dem ein Volk wohnt. Einfach mal die Nase reinhalten und riechen? Kien Problem. Bei einer Führung zeigt der sympathische Hofmann auch gerne, wie er seine Bienenvölker jetzt für den Winter auffüttert. Mit einer Mischung aus Wasser und Bio-Zucker. So ein Zehn-Liter-Eimer verspeisen (verarbeiten) die Bienen eines Volkes mit 12.000 bis 14.000 Bienen zum Beispiel in nur rund 48 Stunden. Mit ein bisschen Glück bekommen die Besucher auch die Königin zu sehen.
Seine Familie unterstütze ihn, etwa beim Schleudern, Wandern zum Beispiel für den Waldhonig, Akazienhonig oder Lindenhonig. Die Nachfrage sei gut, immer mehr Menschen interessieren sich für den heimischen Bio-Honig aus Untersotzbach. Diverse Sorten wie Früh-, Sommer- und Spättracht, Blütenhonig, auch Sortenhonige wie Waldhonig, Lindenhonig zur Auswahl. Dieses Jahr hat es leider bei uns keinen Akazienhong gegeben da das Wetter dafür nicht mitspielte.
Keine Jahrmärkte wegen Corona-Pandemie
Normalerweise ist Dirk Hofmann mit seinem Verkaufswagen auf den Jahrmärkten der Region unterwegs. Wegen der Corona-Pandemie fallen die meisten Märkte jedoch aus - auch für den Bio-Imker keine einfache Zeit. Auf den leckeren Bio-Honig müssen die Kunden aber trotzdem nicht verzichten. Neben dem Hausverkauf finden sich die Honiggläser von der Bio-Imkerei in verschiedenen Einkaufsmärkten der Region, zum Beispiel im Edeka in Meerholz, dem Obst- und Gemüsehof Wurbs in Hanau, Weidenhof in Wächtersbach oder dem Elanie Naturmarkt in Bad Soden-Salmünster. Und er hofft auf die Weihnachtsmärkte in der Region.
Ach ja. Wenn sie doch mal von einer Biene gestochen wurden: Stachel rausziehen und nicht verrückt machen. Und ganz vielleicht hat das Bienengift gar eine ganz besondere Wirkung. Es wird derzeit untersucht, ob es gegen das Corona-Virus hilft. Das hat sich bei Untersuchungen in Wuhan zumindest angedeutet. "Wir mussten dazu einen Fragebogen ausfüllen", sagt Hofmann. Das aber ist ungewisse Zukunftsmusik.
Sicher ist dagegen, dass der Bio-Honig von der Imkerei Hofmann lecker schmeckt und ein Besuch bei den Hofmanns wirklich lohnt. Wer Interesse hat kann sich bei Dirk Hofmann unter der Telefonrufnummer 06054-900399 melden. +++