Nach Kneipenbesuch: Polizisten holen Kollegen mit Streifenwagen ab

OFFENBACH - Ein skurriles Video aus Offenbach geht derzeit durch die Medien. Und: schon wieder ist die Polizei betroffen. Polizisten haben in Offenbach ihre Kollegen nach einem Kneipenbesuch abgeholt. Zunächst einmal nicht ungewöhnliches. Doch, dass sie dann mit dem Streifenwagen vorfahren und dabei noch die Verkehrsregeln missachten, ist unglaublich. Herausgekommen ist der Vorfall, da ein Anwohner das ganze gefilmt hat. Zuerst hat das Redaktionsnetzwerk extratipp.com darüber berichtet.

Der außergewöhnliche "Einsatz" wurde bereits Ende Januar dieses Jahres gefilmt. Zu sehen ist dort auch, dass die Polizisten mit ihrem Streifenwagen falsch herum in eine Einbahnstraße im Nordend fahren. Dort holen sie ihre Kollegen von einem offenbar privaten Kneipenbesuch ab. Wie hessenschau.de berichtet, stellte der Extratipp-Redakteur Christian Reinartz Anfragen an das betreffende Revier, wurde dort aber immer wieder hingehalten. Im August wandte er sich an das Innenministerium.

Für drei Polizeibeamte hat dieser "Einsatz" Konsequenzen: gegen sie wurden Disziplinarverfahren eingeleitet. Einer der Betroffenen sei laut hessenschau.de zudem von seinen bisherigen Aufgaben entbunden und innerhalb des Polizeipräsidiums versetzt worden. Nach Informationen der hessenschau soll es sich dabei um einen bisherigen Revierleiter handeln.

Nach einer Anfrage von KINZIG.NEWS bestätigte das Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach den Vorfall: "Zur Aufklärung der Angelegenheit hatte die Behördenleitung des Polizeipräsidiums Südosthessen seinerzeit eine sofortige Untersuchung angeordnet.  

Auch wenn in der Videoaufnahme weder das Kennzeichen des Dienstfahrzeugs noch die einzelnen Personen zu erkennen waren, konnten Beamte des Polizeipräsidiums ermittelt werden, die in das Geschehen involviert waren", heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums.

 "Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass es sich bei den Personen, die in den Streifenwagen einstiegen, um Beamte des PP Südosthessen handelte. Ein dienstlicher Grund für das Verbringen der Personen mit dem Streifenwagen konnte in den bisherigen Ermittlungen nicht festgestellt werden", heißt es in der Stellungnahme weiter. +++