Hanauer verbringt Freiwilliges Soziales Jahr in Verdun

Donnerstag, 27.08.2020
HANAU - Ein Jahr lang will sich Yannick Bauer aus Hanau als Freiwilliger für Frieden und Freiheit im französischen Verdun engagieren. Um sein Projekt vorzustellen, besuchte der 19-jährige, der in diesem Jahr sein Abitur an der Hohen Landesschule in Hanau gemacht hat, Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Hanauer Rathaus. "
Schon vor dem Abi war mir klar, dass ich mich nicht direkt auf ein Studium stürzen möchte, sondern mich erst in einem sozialen Jahr für ein solidarisches und würdevolles Miteinander in unserer Gesellschaft engagieren will", berichtet Bauer dem Stadtoberhaupt. Er entschied sich für die Organisation "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" (ASF) und entschied nach dem Auswahlseminar in Berlin, dass er am liebsten in Verdun sein Freiwilliges Soziales Jahr leisten möchte. "Ich werde ab September als Helfer in der Gedenkstätte "Centre Mondial de la Paix, des libertés et des droits de l’Hommes" (Zentrum für Frieden, Freiheit und Menschenrechte) eingesetzt", erzählt der junge Mann, der Französisch als Leistungskurs hatte und Frankreich sehr schätzt. In Verdun wird Bauer verschiedene wechselnde Ausstellungen betreuen, Besuchergruppen leiten und begleiten. Unter anderem gibt es Ausstellungen zu den deutsch-französischen Beziehungen, Faschismus sowie andere historische und aktuelle Themen.
"Nirgendwo sind – außerhalb von Hanau - mehr Hanauer begraben als in Verdun. Sie starben im Jahr 1916 bei der Schlacht um Verdun", wusste der Oberbürgermeister zu berichten. Auch deswegen – und wegen seiner großen geschichtlichen Bedeutung im Ersten Weltkrieg plane er die französische Stadt eines Tages zu besuchen, so der OB. Die Stadt Hanau hatte sich aufgrund der historischen Bezüge zur Einweihung des Memorial de Verdun engagiert und ist als Patin im Eingangsbereich aufgeführt. Die Geschäftsführung der Gedenkstätte beriet zudem wissenschaftlich zur Sonderausstellung über den Ersten Weltkrieg im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe im Jahr 2018. Damit Yannik Bauer sich im Vorfeld zum Thema einlesen kann, schenkte ihm Kaminsky zwei Bücher des Hanauer Militärhistorikers Jens Arndt über Hanaus Entwicklung zur Militärstadt und im Ersten Weltkrieg.
Für den Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen ist es erforderlich, dass die Freiwilligen einen Patenkreis aufbauen, der die Organisation in diesem Jahr finanziell unterstützt. Kaminsky zeigte sich sehr angetan vom Engagement des jungen Hanauers und sagte ihm daher eine Patenschaft über 180 Euro mit Freude zu. "Jeder Mensch, der sich für Frieden einsetzt, tut etwas Gutes", so der OB, "das sollte man unterstützen. Insbesondere wenn es sich um einen jungen Menschen aus Hanau handelt." (pm) +++