REGION

Osthessische Arbeitgeber zu Wirtschaft und Digitalisierung in Coronazeiten

Der neue Vorstand - Foto: privat


Samstag, 05.09.2020

REGION - Am Dienstag ist der Gesamtverband der Arbeitgeber Osthessen (AGV) in kleinem Kreis zur Mitgliederversammlung zusammengekommen. Neben dem Austausch zu aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, basierend auf einem Vortrag des Vorsitzenden, Werner Kroth, und dem Jahresbericht 2018/2019 des Geschäftsführers, Matthias Machel, standen die besonderen Herausforderungen von 2020 an erster Stelle der Tagesordnung. Außerdem bestätigte die Versammlung den Vorsitzenden, Werner Kroth, zusammen mit seinem ersten Stellvertreter, Thomas Schreiber, und seinem zweiten Stellvertreter, Herbert Reus, für zwei weitere Jahre in ihren Ämtern. Auch die neue Geschäftsführerin des zugehörigen Bildungswerks, der Gesellschaft für Wirtschaftskunde e.V., Christine Paetzel, stellte sich vor.  

Wegen des Lockdowns war die ursprüngliche Frühjahrsveranstaltung anlässlich der Mitgliederversammlung des AGV im Schloss Langenselbold mit der hessischen Digitalministerin, Prof. Dr. Kristina Sinemus, abgesagt worden. „Allerdings ist das damals geplante Thema – Digitalisierungspolitik in Hessen: Welchen Rahmen braucht die Wirtschaft – durch die Pandemie aktueller denn je“, sagte Werner Kroth zur Eröffnung der Versammlung. Gerade die Folgen der Pandemie hätten gezeigt, wie essentiell digitaler Fortschritt in allen Bereichen der Wirtschaft, im Alltag und insbesondere in der Bildung sei. Gleichzeitig betonte Kroth jedoch auch die Dringlichkeit der wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die insbesondere den AGV und seine Mitgliedsunternehmen schon vor Corona-Zeiten beschäftigten und sie nun wegen der Einschränkungen und Folgen durch das Virus in noch stärkerem Ausmaß betreffen. Neben geopolitischem Protektionismus, hohen Steuer- und Abgabelasten sowie stets wachsendem Fachkräftebedarf, erinnerte der Vorsitzende an globale Wettbewerbsintensität, strukturellen Wandel sowie an die Kosten der KIimapolitik und der digitalen Revolution. 

„Zum Zeitpunkt dieser schwierigen Diskussionen erschüttert die Pandemie die Welt. Konsequenz ist ein nie da gewesener Einbruch der realen Wirtschaft in Deutschland, in der Eurozone, aber auch weltweit, mit allen Folgeproblemen aus der Verflechtung des internationalen Wirtschaftens auf dem Stand des Jahres 2005“, erklärte Kroth. Für umso wichtiger hält der AGV, trotz immenser Belastung der öffentlichen Haushalte, den gezielten Einsatz von Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsmarktes, wie beispielsweise veränderte Regelungen zur Kurzarbeit und den Einsatz von Ausbilldungsprämien, sowie stabilisierende finanzielle Soforthilfen, Steuerstundungen oder Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond.

Darüber hinaus betonte Kroth in seinem Vortrag, dass die deutsche Volkswirtschaft auf den Welthandel angewiesen ist und es nun darauf ankommt, inwieweit die engsten Handelspartner, EU-Länder, Großbritannien, USA, Japan und China wieder Produktion und Handel aufnehmen und Störungen der internationalen Lieferketten reduziert oder gar vermieden werden können. „Es dürfte einige Zeit dauern bis alle Rädchen wieder reibungslos ineinandergreifen. Welche Auswirkungen die Coronakrise letztendlich langfristig im Inland haben wird, bleibt abzuwarten“, sagte er. Man denke dabei an die Innenstädte mit ihrem Einzelhandel, oder die gastronomische Vielfalt, die Urlaubs- und Reisegewohnheiten der Bürgerinnen und Bürger, Messen sowie Kulturveranstaltungen.

Große Herausforderungen der Zukunft lägen in der raschen Rückführung der Pandemie – Schulden der öffentlichen Haushalte, Verbesserung der digitalen und verkehrlichen Infrastruktur, Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz, aber ganz besonders auch im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe, so Kroth.   (pm) +++

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