REGION

Mehr Badetote in Hessen im Vergleich zum Vorjahr

Die DLRG muss ein wachsames Auge über die Gewässer und Seen in Hessen haben. Der hessische DLRG-Präsident Michael Hohmann erklärte, dass es im Bundesland mehr Badetote gab, als im letzten Jahr. - Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)


Freitag, 18.09.2020
von KEVIN KUNZE

REGION - "Im Vergleich zum Vorjahr gab es in Hessen einen leichten Anstieg der Badetoten im Vergleich zum letzten Jahr", erklärt der hessische DLRG-Präsident Michael Hohmann im Gespräch mit KINZIG.NEWS. Dies könne vor allem damit zusammenhängen, dass rund die Hälfte der Schwimmbäder im Bundesland geschlossen blieb. Die tödlichen Badeunfälle waren ausschließlich in Gewässern oder Badeseen. In Osthessen kam es glücklicherweise zu keinen Badetoten.

Für noch mehr Sicherheit an den hiesigen Badeseen hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Notfallsäulen an besonderen Badeseen aufgestellt. Neben dem Breitenbacher See im Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurde eine solche Säule auch am Poppenhäuser Guckaisee in der Rhön aufgebaut. Zu einem ersten Fazit sei es jedoch laut Hohmann zu früh: "Das Projekt ist zunächst auf vier Jahre angelegt. Insgesamt haben wir gemeinsam mit der Björn-Steiger-Stiftung 25 Säulen in Hessen aufgestellt. Bisher waren die Säulen, außer bei den Funktionstests, noch nicht im Einsatz."

Menschen überschätzen Schwimmfähigkeiten

In Hessen kam es im laufenden Jahr zu 21 tödlichen Badeunfällen, im Vergleich zum vergleichbaren Zeitpunkt im letzten Jahr sind dies drei tödliche Unfälle mehr. Der hessische DLRG-Präsident Hohmann sieht dafür klare Gründe: "Rund die Hälfte der Freibäder waren geschlossen, somit zog es die Menschen aufgrund des wunderbaren Sommerwetters an die Gewässer und Seen. Viele Menschen überschätzen ihre Schwimmfähigkeiten und geraten dadurch in Not." In Osthessen sei es dabei glücklicherweise zu keinem tödlichen Badeunfall gekommen, so Hohmann weiter.

Neben der Beobachtung das viele ihre Fähigkeiten überschätzen, kritisiert Hohmann vor allem die Rücksichtslosigkeit von einigen Schwimmern: "Nachdem es in Groß-Gerau am Rhein einen tödlichen Badeunfall gegeben hatte, wurde ein Kreuz zum Gedenken und als Mahnmal aufgestellt. Es wurde beobachtet, das einige Schwimmer ihre nassen Badesachen über dieses Kreuz zum Trocknen gehängt haben. Solche Dinge machen uns als DLRG einfach fassungslos", ärgert sich der hessische DLRG-Präsident im Gespräch mit KINZIG.NEWS.

Es bleibt zu hoffen, dass sich in den nächsten Tagen und Wochen keinerlei Badeunfälle in Hessen und Deutschland ereignen. +++

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