MAIN-KINZIG-KREIS

„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Foto: Kreispressestelle


Dienstag, 22.09.2020

MAIN-KINZIG-KREIS - Der Main-Kinzig-Kreis hat mit seiner Initiative zur Schaffung von Blühflächen bereits dafür gesorgt, dass zahlreiche Areale ökologisch aufgewertet wurden. Unter dem Titel „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ startet nun ein neues Projekt, das auf die bisherigen Aktivitäten aufbaut. Das Vorhaben wird bis Dezember 2025 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Höhe von 1,1 Millionen Euro gefördert.

„Diese Nachricht ist nicht nur eine tolle Bestätigung für die bisherige Arbeit aller Beteiligten, sie ist vor allem eine gute Nachricht für unsere Region und die Lebensbedingungen unzähliger Insekten“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, die vor rund vier Jahren im Main-Kinzig-Kreis die erste Initiative für mehr Blühflächen mit angeregt hatte. Dieser Gedanke wurde dann im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde vor allem vom Landschaftspflegeverband Main-Kinzig umgesetzt. Gerade auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat mit vorhanden Ideen und Erfahrungen maßgeblich mitgewirkt.

Mit dem neuen Konzept haben sich diese Verbundpartner zum Ziel gesetzt, künftig ein zusammenhängendes Netz an Blühflächen schaffen. Dafür müssen weitere, für einen Biotopverbund geeignete, Grundstücke mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzenarten aufgewertet werden. Große Potenziale haben dabei linienhafte Flächen wie Straßen- und Wegränder, Feldraine, Böschungen aller Art und nicht nutzbare Restflächen. Wie Diplom-Biologe Bernd Leutnant von der Unteren Naturschutzbehörde dazu erklärt, sollen in der freien Landschaft und im landwirtschaftlich genutzten Bereich ebenfalls Flächen umgewandelt werden hin zur mehr Artenvielfalt und Naturnähe. Dabei wird eine Entwicklung von standortgerechten Lebensgemeinschaften angestrebt.

Nach Einschätzung der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler ist die bewährte Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, der Landwirtschaft, dem Naturschutz und anderen in der Fläche tätigen Organisationen die Grundlage für den Projekterfolg. „Es ist herausragend, dass wir mit den unterschiedlichen Ansprüchen an die Nutzung von Lebensraum und Umwelt den gemeinsamen Nenner finden. Das erfordert Kommunikation und ein gutes Miteinander, um am Ende am Ende zusätzliche Lebensräume für Insekten und Kleinlebewesen zu schaffen“, sagt die Umweltdezernentin.

Die Kommunen im Landkreis wie auch weitere Beteiligte, die Flächen bewirtschaften und verwalten, erhalten hierfür eine umfassende Beratung und werden bei der Umsetzung begleitet. Parallel dazu werden Interessierte zu „Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt“ ausgebildet. Diese sollen dann als Fachleute vor Ort über das Projekt informieren und die Idee langfristig weitertragen und wirksam umsetzen. „Ein Blühbotschafter oder eine Blühbotschafterin steht quasi im Dienste unserer Region, im Dienste der Lebensräume und wecken die Begeisterung vor Ort“, freut sich Simmler vor allem über diese Möglichkeit der Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger und lädt diese ein.

Zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und als Informationsplattform z.B. für die Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter für die Insektenvielfalt ist außerdem eine Internetseite geplant und wird Beratungsmaterial entwickelt. Es sind eine größere Festveranstaltung und eine Fachtagung vorgesehen. Auch werden Fotodokumentationen, Vorträge sowie Veröffentlichungen in der Fachliteratur das Projekt begleiten Auf diesem Wege soll das Bewusstsein für die biologische Vielfalt und hier vor allem für die Lebensräume der Insekten in der Gesellschaft stärker verankert werden, wie Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler betont.


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