Bischöfe tagen im Fürstensaal: Corona-Pandemie bestimmt Herbstversammlung

Dienstag, 22.09.2020
von MIRIAM ROMMEL / HANS-HUBERTUS BRAUNE
FULDA - Im ehrwürdigen Fürstensaal im Fuldaer Stadtschloss kommen am Dienstag die 66 Oberhirten der Deutschen Bischofskonferenz zu ihrer verkürzten dreitägigen Herbstversammlung zusammen. Trotz Corona-Pandemie haben sich die Oberhirten zu einer Präsenzveranstaltung entschieden - unter strengen Hygiene-und Abstandsregeln.
Deshalb tagen sie in diesem Jar nicht im Priesterseminar sondern in der Nachbarschaft im Stadtschloss - wo sonst die Stadtverordneten zu Hause sind. Für die Bischöfe stehen brisante Themen auf der Tagesordnung: Welche Konsequenzen zieht man aus der Studie "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz", und, wie wirkt sich die Corona- Pandemie auf das kirchliche Leben aus? Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen versuchen 66 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz (Biko) in den kommenden drei Tagen in Fulda zu finden.
Auch zwei Jahre nach der Veröffentlichung der Studie zu sexuellen Übergriffen wird sich die Biko, die am Dienstag startet, wieder mit dem Sacherhalt befassen. Generell ist der abzuarbeitende Themenkatalog der Oberhirten prall gefüllt: In der Vollversammlung treffen die deutschen Bischöfe organisatorische und inhaltliche Entscheidungen für die Kirche in Deutschland. Neben den Sitzungen der Vollversammlung im großen Saal finden sich regelmäßig kleinere Arbeitsgruppen zusammen, die inhaltliche Fragen diskutieren, um sie anschließend dem großen Plenum vorzustellen. Fester Bestandteil der Vollversammlung ist auch der Studientag zu einem zentralen Thema der Beratungen, an dem Expertenvorträge gehört und Gespräche geführt werden.
Regelmäßig im Frühjahr und Herbst treffen sich alle katholischen Orts- und Weihbischöfe und der Apostolische Exarch der Ukrainer. An drei Tagen werden zahlreiche Gespräche geführt, Beschlüsse gefasst und Arbeitssitzungen abgehalten. Die Vollversammlung, die nicht öffentlich stattfindet, ist das höchste Gremium der katholischen Kirche in Deutschland und findet alljährlich im Herbst in Fulda statt.
Coronabedingt tagen die Bischöfe in diesem Jahr einen Tag kürzer sowie in einem ausreichend großen Saal, der im Stadtschloss Fulda zur Verfügung gestellt wird. Am Dienstagnachmittag wird der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, teilnehmen. +++